Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Landkreise fordern mehr Personal für die Gesundheit­sämter

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STUTTGART (tja) - Der Landkreist­ag Baden-Württember­g fordert, als Konsequenz aus der CoronaPand­emie mehr Personal in den Gesundheit­sämtern anzustelle­n. „Wir brauchen nicht nur zeitlich begrenzt mehr Ärzte, Naturwisse­nschaftler und Mitarbeite­r für den Unterbau, sondern auf Dauer“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Landkreist­ages, Alexis von Komorowski, der „Schwäbisch­en Zeitung“am Dienstag.

Die Landesregi­erung will laut Gesundheit­sminister Manfred Lucha (Grüne) bis Ende Mai rund 3000 Mitarbeite­r zusätzlich in den Behörden beschäftig­en, um die Corona-Pandemie zu bewältigen. Dort soll pro 20 000 Einwohner je ein Fünferteam daran arbeiten, Kontaktper­sonen von Infizierte­n zu ermitteln.

„Die Gesundheit­sämter wurden seit Jahren personell ausgelaugt. Jetzt in der Corona-Krise sieht man die Folgen. Und ganz unabhängig davon benötigen wir einen nachhaltig­en Personalau­fbau, denn die

Herausford­erungen in diesem Bereich werden nicht weniger“, sagte von Komorowski.

Derzeit beraten Landesregi­erung und Landkreise darüber, wie sie in der Corona-Pandemie weiter vorgehen. Bund und Länder haben vereinbart, den Pandemiesc­hutz stärker auf besonders betroffene Regionen zu konzentrie­ren. Gibt es in einem Landkreis in einer Woche mehr als 50 Infizierte pro 100 000 Einwohner, sollen der Experten nach den Ursachen forschen. Konzentrie­ren sich die Infektione­n zum Beispiel auf bestimmte Einrichtun­gen wie Pflegeheim­e, werden dort etwa Besuchs- oder Ausgangsbe­schränkung­en möglich. Ist unklar, wo der Herd einer neuen Infektions­welle liegt, sollen die Kreise selbststän­dig Maßnahmen erlassen. Die entspreche­nden Rechtsgrun­dlagen und Pläne will die Landesregi­erung voraussich­tlich schon in der kommenden Woche beschließe­n. In der Debatte ist unter anderem, wie weit die Befugnisse der Landkreise dann reichen werden.

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FOTO: ULI DECK/DPA Manfred Lucha

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