Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mit dem Mundschutz durch die Eisenzeit
Die Besichtigung der Heuneburg ist wieder möglich
HUNDERSINGEN - „Ich freue mich, dass die Heuneburg in Hundersingen wieder geöffnet wird“, so die Landtagsabgeordnete der Grünen, Andrea Bogner-Unden, am Dienstagmorgen. Der Leiter der Ortsverwaltung Wieblingen-Schussenried der Staatlichen Schlösser und Gärten, Joachim Moll, war es, der die Pforten des Freilichtmuseums öffnete, so dass die Besucher wieder Eintritt in die Keltenstätte haben. Dies allerdings eingeschränkt. Zum einen sind die Häuser auf der Heuneburg diese Woche noch geschlossen und zum andern müssen die gelockerten Corona-Bestimmungen eingehalten werden. Also genügend Abstand halten und auch das Tragen von Schutzmaske ist auf der ganzen Anlage Pflicht.
„Wir fahren derzeit zweigleisig. Auf der einen Seite sollen wir den Betrieb hier aufrechterhalten und auf der anderen Seite muss auch das Gesamtkonzept der Heuneburg vorangebracht werden“, so Joachim Moll. Beides gestalte sich in Zeiten der Corona-Pandemie als schwierig. Dabei zähle man auch weiterhin auf das ehrenamtliche Engagement und man müsse sich mit den entsprechenden Gremien und Mitarbeitern zusammensetzen und überlegen „wie können wir hier helfen und unterstützen“. Es sei hier auf der Heuneburg gute Arbeit geleistet worden, aber gerade in Sachen Marketing müsse man viel zusammenführen.
„Die Stärke der Marke ausnützen und die Zusammenarbeit vor Ort weiter forcieren“. Das Personal wurde nach Moll ja übernommen und so könne man die Sache gemeinsam anpacken. Ein Schwerpunkt werde auch weiterhin die Museumspädagogik sein, aber derzeit gestalte diese sich sehr schwierig, da momentan keine Führungen möglich sind. Hier bedarf es einer Gesamtkonzeption, so Moll und es sei denkbar, mit kleinen Gruppen anzufangen. So schnell wie möglich soll aber die Ausstellung im Heuneburgmuseum wieder eingebaut werden und auch kleine
Wechselausstellungen seien geplant. Dies immer in Abstimmung mit den Archäologen.
Für die Abgeordnete der Grünen, Andrea Bogner-Unden, ist der Inlandstourismus im Lande auch aufgrund der Corona-Pandemie in Zukunft ein nicht unwichtiger Faktor, von dem sicher auch die Heuneburg mit seinen Ausstellungen und Aktionen profitieren könne. „Dazu kommt die tolle Lage der Heuneburg mit genügend Auslauf“, so Joachim Moll. Nachdem diese Woche die Häuser geschlossen sind, wird auch ein ermäßigter Eintrittspreis erhoben. Ab kommendem Dienstag ist dann wieder alles zugängig und der Museumsbetrieb findet zu den üblichen Öffnungszeiten statt: dienstags bis sonntags (auch feiertags) von 10 bis 16 Uhr. Allerdings sind der Kiosk und der angegliederte Shop noch geschlossen. Auch hier wird derzeit um eine Regelung gesucht, um die Museumsbesucher entsprechend bewirten zu können.
Wann auch das Heuneburgmuseum im Ortsinnern von Hundersingen wieder seine Pforten öffnet, ist noch unklar. „Wir sind da sehr vorsichtig“, so Bürgermeister Magnus Hoppe. Die gelockerten Corona-Bedingungen wie beim Freilichtmuseum sind hier schon räumlich nicht so einfach um zu setzen. „Wir arbeiten aber daran“, so Hoppe. Die Originalfunde, die hier aufbewahrt werden, sollen einmal im Talhof, der ebenfalls in das Gesamtkonzept der Heuneburg mit einfließen soll, als „Ersatzmuseum“ausgestellt werden.