Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Campus Galli öffnet noch in diesem Monat
Meßkircher Stadtrat sagt Unterstützung zu – Betrieb unter Corona-Auflagen
MESSKIRCH - Der Campus Galli öffnet seine Pforten am Freitag, 29. Mai, wieder für Besucher. Das steht nach den Beratungen des Meßkircher Gemeinderats über die finanzielle Förderung des Projekts vom Dienstagabend fest, die in nicht öffentlicher Sitzung erfolgt sind.
Allerdings bleibt die frühmittelalterliche Klosterstadt vorerst unter der Woche geschlossen. Geöffnet wird nur an Wochenenden von Freitag bis Sonntag sowie in den badenwürttembergischen Ferien. „Darauf haben wir uns nach Abwägung verschiedener Varianten geeinigt“, sagt Campus-Galli-Geschäftsführer Hannes Napierala.
„Wir haben dieses Projekt und seinen guten Ruf über Jahre aufgebaut“, sagt Bürgermeister Arne Zwick, „da wäre es schon schade gewesen, wenn das jetzt am Coronavirus kaputt geht.“Er sei froh, dass der Stadtrat das genauso sehe. Denn eine überwältigende Mehrheit der Räte über die Parteien hinweg habe sich für die weitere Förderung des Projektes ausgesprochen, berichtet der Bürgermeister. „Trotzdem bleibt das alles natürlich eine Operation an der Blackbox“, sagt Zwick. Denn wie viel Geld die Stadt am Ende tatsächlich zuschießen müsse, stehe noch nicht fest.
Klar ist unterdessen, dass der Betrieb auf dem Campus-Galli-Gelände während der Corona-Pandemie nicht wie gewöhnlich ablaufen kann. Führungen wie sonst werde es nicht geben, da Sicherheitsabstände zwischen Besuchern und Angestellten eingehalten werden müssten, erklärt Geschäftsführer Napierala. „Dem Körber wird man also vorerst nicht mehr aus nächster Nähe über die Schulter schauen können.“Auch die Werkzeuge beim Schmied dürften
Besucher vorerst nicht mehr anfassen.
„Wir glauben aber nicht, dass das Besuchererlebnis darunter sehr leidet“, sagt der Geschäftsführer. Das Verständnis für die Schutzmaßnahmen sei seiner Meinung nach im Bewusstsein der Menschen verankert. „Klar wird es immer welche geben, die sich nicht an die Regeln halten“, sagt Napierala, das sei beim Rauchverbot auf dem Gelände auch so. Darauf
müsse man immer wieder hinweisen. „Wir fangen jetzt aber nicht plötzlich an, Polizei zu spielen“, so der Geschäftsführer.
Für die Mitarbeiter in der Gastronomie müsse Maskenpflicht gelten, außerdem müsse als zusätzlicher Schutz vor Tröpfcheninfektion wahrscheinlich eine Plexiglasscheibe eingezogen werden. Genaueres müsse er aber noch mit dem Gesundheitsamt abklären.
Insgesamt hält der Geschäftsführer es mittels Schutzmaßnahmen für möglich, die Infektionsgefahr auf dem weitläufigen Gelände sehr gering zu halten. Einschränkungen bei Besucherzahlen würden sich seiner Meinung nach kaum negativ auf den Betrieb auswirken. Für gewöhnlich kämen im Schnitt rund 500 Besucher täglich auf das Gelände. Wenn man dann die 25 Hektar Fläche von Campus Galli mit den 45 Hektar der Insel
Mainau und den dafür zugelassenen 4000 täglichen Besuchern vergleiche, mache er sich keine Sorgen.
Die rund 40 Mitarbeiter auf dem Gelände sind zur Zeit in Kurzarbeit. „Ich gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass das bis Ende des Jahres so bleiben wird“, sagt Napierala. Aber es könne eben niemand wissen, wie sich die Krise entwickle. „Wir müssen sehen, wie es läuft“, sagt Napierala.