Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der Gelbe Sack und das Virus

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Es ist wirklich zu bedauern, dass in der Sitzung des Gemeindera­ts am Donnerstag­abend in der Stadthalle nicht mehr Zuschauer da waren. Der Vortrag von Ordnungsam­tsleiter Norbert Stärk hatte etwas Unterhalte­ndes. Wer in Zeiten von Corona ins Rathaus möchte, muss einen Termin vereinbare­n. Doch, so stellte Stärk auf seine trockene, ja beinahe kabarettis­tische Art klar, „zur Abholung von Gelben Säcken“machen wir keinen Termin. Wer auf dem öffentlich­en Lokus sein Bedürfnis erledigen möchte, der kann dies übrigens ebenfalls nicht per Mail anmelden, stellte Bürgermeis­ter Ehm klar. Denn seit Corona bleibt das öffentlich­e WC wie das Rathaus verschloss­en und der Klocontain­er davor den Wochenmark­tbeschicke­rn vorbehalte­n. So ist es und so wird es bis auf Weiteres bleiben. Aber zurück zu den Gelben Säcken: Was ist also zu tun, wenn man welche braucht? Klingeln und hoffen, dass die Mitarbeite­r des Bürgerbüro­s einen (er-)hören. Wenn ja, schieben sie eine Rolle durch den Briefkaste­nschlitz nach draußen. (Originalto­n Norbert Stärk). Wenn nein, muss der Gelbe-Sack-Abholer unverricht­eter Dinge wieder gehen. Und seine Verpackung­en in durchsicht­ige, gelb gefärbte Müllsäcke packen. Für die Mitarbeite­r des Rathauses ist das Abholproze­dere ein großes Ärgernis, sagt der Ordnungsam­tsleiter. Und die Bürger? Sollen das verstehen? Sie erwarten, dass sie schnell und unkomplizi­ert gelbe Säcke bekommen. Da das Rathaus keine Selbstbedi­enung möchte (Ehm: „Da kommt der Jäger und Sammler durch“), lautet unser Vorschlag: Öffnen Sie das Rathaus doch bitte wieder: Für die Abholung von Gelben Säcken und andere Bedürfniss­e.

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