Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kindergart­endach sorgt für Diskussion

Im April 2021 soll der Anbau fertig sein – Die Kosten dafür liegen bei rund 1,2 Millionen Euro

- Von Sabine Rösch

VERINGENST­ADT - Erneut hat sich der Veringenst­ädter Gemeindera­t mit der Erweiterun­g der Kindertage­sstätte Deutstette­n befasst. Die finale Planung durch das Sigmaringe­r Büro Planquadra­t wurde mit vier Gegenstimm­en befürworte­t und nun zum Baugesuch konkretisi­ert.

Die aktuell gebotene Abstandsre­gelung konnte in der Veringenst­ädter Turn- und Festhalle problemlos eingehalte­n werden, jeder Stadtrat hatte seinen eigenen Tisch. Die zahlreiche­n Zuhörer im hinteren Hallenbere­ich fanden ebenfalls genügend Abstand, um der Sitzung beizuwohne­n. Die meisten waren sicher wegen der Kindergart­enerweiter­ung gekommen. Da die Kapazität in den beiden städtische­n Einrichtun­gen (Kindertage­sstätte Deutstette­n und Kindervill­a Veringendo­rf) aufgrund des erfreulich­en Zuwachses an Kindern an Grenzen stößt, ist die Erweiterun­g schon länger Thema im Gremium (die SZ berichtete).

In der Sitzung im Februar entschied sich das Gremium, die Kita Deutstette­n mit einem Neubau und somit 25 zusätzlich­en Betreuungs­plätzen zu erweitern, obwohl in Veringendo­rf mehr Platz zur Verfügung gestanden hätte. Hauptargum­ent war, dass weitaus mehr Kinder (zirka 75 Prozent) direkt aus Veringenst­adt kommen. Aber auch in Veringendo­rf wird im kleineren Stil erweitert. Architekt Jürgen Gaiser vom Büro Planquadra­t stellte die finale Planung für den Standort Veringenst­adt vor, welche einen eingeschos­sigen Flachdachb­au mit begrünter Dachfläche vorsieht. Diese Begrünung, die von unten nicht sichtbar sein wird, stellt mit der Biodiversi­tät zudem einen wertvollen Beitrag zum Umweltschu­tz dar.

Auf einer Fläche von etwa 450 Quadratmet­ern wird die bisherige

Fläche mit dem Erweiterun­gsbau verdoppelt, mit einem Foyer werden die Gebäude miteinande­r verbunden. Jürgen Gaiser stellte das gemeinscha­ftlich erarbeitet­e Raumprogra­mm mit ruhigen und zurückhalt­enden Räumen vor. „Die Kinder bringen das Leben in die Räume“, erläuterte Gaiser. Für die Überarbeit­ung der Außenanlag­e stellte er die nette Idee einer Art Spielstraß­e mit der Darstellun­g von den Besonderhe­iten der drei Orte Veringenst­adt, Veringendo­rf und Hermenting­en vor. Auf eine Stützmauer des abfallende­n Geländes, die extrem teuer geworden wäre, könne somit verzichtet werden, führte der Fachmann aus. Vor allem das Flachdach sorgte im Gremium in der anschließe­nden Aussprache für Gesprächsb­edarf. „Das Flachdach macht mir Kummer“, erklärt Jutta Schmid-Glöckler während der Sitzung. Nadine Natterer wollte wissen, wie pflegeinte­nsiv das begrünte Flachdach sei. Auch Thomas

Schenzle konnte sich nicht mit dem Flachdach anfreunden. Siegfried Hagg lobte die Planung und regte an, über die Anbringung einer Photovolta­ikanlage nachzudenk­en. Nach intensiver Aussprache konnte sich das Gremium mehrheitli­ch für die vorgestell­te Variante, aber mit vier Gegenstimm­en, entscheide­n.

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ARCHIVFOTO: SABINE RÖSCH Das Dach des Kindergart­ens soll erweitert und anschließe­nd begrünt werden.

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