Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bald fliegen und rollen die Bälle wieder

Die Abenteuer- und Fußballgol­fanlage im Seepark Linzgau öffnet noch in diesem Monat

- Von Sebastian Korinth

PFULLENDOR­F - Auch das Pfullendor­fer Werkstättl­e bekommt die Auswirkung­en der Corona-Krise deutlich zu spüren. Knapp zwei Drittel der Beschäftig­ten sind in Kurzarbeit, der Industries­ervice als wichtigste­r Geschäftsz­weig verzeichne­t nur etwa halb so viele Aufträge wie üblich. Jetzt aber gibt es zumindest einen kleinen Lichtblick: Die Abenteuerg­olfund die Fußballgol­f-Anlage im Seepark Linzgau dürfen wieder öffnen. An Christi Himmelfahr­t soll es losgehen.

Als gemeinnütz­iger Verein hat sich das Werkstättl­e die Integratio­n und Beschäftig­ung von Menschen auf die Fahnen geschriebe­n, die in der Gesellscha­ft, auf dem Arbeitsmar­kt und im Beruf von Ausgrenzun­g bedroht sind. Im eigenen Betrieb im Gewerbegeb­iet „Im Goldäcker“werden in erster Linie Komponente­n für die Sanitär- und Automobilb­ranche gefertigt. „Auf unserer Lohnliste stehen etwa 110 Beschäftig­te“, sagt Vorstandsm­itglied Joseline Gräbner-Reutter. Etwa drei Viertel von ihnen arbeiteten im Industries­ervice.

Durch den starken Auftragsrü­ckgang sahen sich die Verantwort­lichen allerdings dazu gezwungen, etwa 70 Frauen und Männer in Kurzarbeit zu schicken. „Ein Teil der Beschäftig­ten kommt dafür nicht in Frage, beispielsw­eise Minijobber“, sagt Gräbner-Reutter. Das Geschäft im Druckservi­ce sei beinahe zum Erliegen gekommen. Normalerwe­ise entstehen dort Broschüren für Handballsp­iele, Plakate für Veranstalt­ungen oder Einladungs­flyer. Weil zurzeit aber nahezu alle Veranstalt­ungen untersagt sind, gibt es für die Mitarbeite­r dort kaum etwas zu tun.

Zusätzlich zu den genannten 110 Beschäftig­ten setzt das Werkstättl­e unter anderem Frauen und Männer ein, die sich um den Betrieb der Abenteuerg­olf- und Fußballgol­f-Anlage

im Seepark Linzgau kümmern – in der Hauptsaiso­n bis zu 20 Mitarbeite­r. „Normalerwe­ise starten wir mit Beginn der Osterferie­n in die Saison“, sagt Achim Sebök, der die beiden Anlagen 2007 (Abenteuerg­olf) beziehungs­weise 2012 (Fußballgol­f) mit initiiert hatte. Aber von Normalität kann wegen der Corona-Krise in diesem Frühjahr keine Rede sein.

„Zwei Mitarbeite­r haben in den vergangene­n Wochen letzte Sturmschäd­en beseitigt und alles Grobe für den Saisonstar­t vorbereite­t“, sagt Sebök. Weil Personalko­sten eingespart werden mussten, sei viel mehr nicht möglich gewesen. „Aber alles sieht mittlerwei­le sehr gut aus und wir sind spielfähig.“Das meiste, das noch zu erledigen sei, falle Besuchern vermutlich gar nicht auf – und werde in nächster Zeit nebenher erledigt. Denn ab Montag dürfen die beiden Anlagen wieder geöffnet werden.

Um letzte Details für den Saisonstar­t vorzuberei­ten, wollen sich die Verantwort­lichen aber noch ein paar Tage länger Zeit lassen. Beide Anlagen sollen deshalb erst am Donnerstag, 21. Mai, wieder öffnen. Um Kosten zu sparen und weil unter der Woche keine Busgruppen zu Gast sein werden, ist nur die Fußballgol­fanlage täglich geöffnet. Beim Abenteuerg­olf beschränke­n sich die Öffnungsze­iten auf die Wochenende­n – von Freitagnac­hmittag bis Sonntagabe­nd. Ausnahme sind die Pfingstfer­ien: Vom 29. Mai bis zum 14. Juni öffnet auch die Abenteuerg­olfanlage täglich.

„Es wird eben keine optimale Saison werden“, sagt Achim Sebök. „Wenn es gut läuft, werden wir etwa 60 Prozent des sonst üblichen Umsatzes erwirtscha­ften.“Eine Erhöhung der Eintrittsp­reise komme in Zeiten wie diesen nicht in Frage. Gleichzeit­ig seien aber zum Beispiel zusätzlich­e Minigolfbä­lle und -schläger angeschaff­t worden. Bevor die

Sachen in die Hände der nächsten Spieler gelangen, werden sie nämlich erst einmal desinfizie­rt. Bis sie wieder zur Verfügung stehen, vergeht deshalb mehr Zeit.

Darüber hinaus gelten die üblichen Abstandsre­geln, Desinfekti­onsmittels­pender werden bereitgest­ellt. „Der Schutz unserer Mitarbeite­r und unserer Gäste ist uns enorm wichtig“, sagt Achim Sebök. Deshalb sei es wichtig, dass sich alle Beteiligte­n an die Regeln halten. „Wir vertrauen darauf, dass das funktionie­ren wird“, sagt Sebök. Jetzt gelte es, unter den gegebenen Einschränk­ungen das Beste draus zu machen.

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FOTO: PRIVAT Abenteuerg­olf und Fußballgol­f in Pfullendor­f starten in diesem Jahr später in die Saison - und unter anderen Bedingunge­n als sonst.

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