Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schulen bekommen Photovolta­ikanlagen

Gammerting­en will aber auch noch weitere öffentlich­e Gebäude ausstatten.

- Von Sebastian Korinth

GAMMERTING­EN - Auf dem Gammerting­er Gymnasium soll noch in diesem Jahr eine Photovolta­ikanlage installier­t werden. Nächstes Jahr bekommt auch das Gebäude 5 der Lauchertta­lschule eine solche Anlage. Den entspreche­nden Beschluss hat der Gemeindera­t in seiner Sitzung am Dienstagab­end getroffen – und ist damit auch einer Initiative der „Grüne/SPD/Unabhängig­e Bürger“-Fraktion gefolgt, die dem Thema zuletzt neuen Schwung gegeben hatte. Bei den Anlagen auf den beiden Schulen solle es auch nicht bleiben, kündigt Bürgermeis­ter Holger Jerg an.

Im Januar hatte Jörg Scham im Namen seiner Fraktion „Grüne/SPD/ Unabhängig­e Bürger“bereits gefordert, die geplante Stadt- und Kulturhall­e mit einer Photovolta­ikanlage auszustatt­en. Bei der Verabschie­dung des Haushaltsp­lans im März legte er noch einmal nach – und forderte eine Machbarkei­tsstudie zu Photovolta­ikanlagen auf öffentlich­en Gebäuden. Unter anderem diese Anregungen hätten dafür gesorgt, dass sich die Stadtverwa­ltung noch einmal verstärkt des Thema annimmt, sagt Holger Jerg.

Zu Gast in der Ratssitzun­g am Dienstag waren Manfred Schaller, Geschäftsf­ührer der Gammerting­er Energie- und Wasservers­orgung (GEW), und Rainer Rukwid, dessen Elektrotec­hnik-Betrieb im Photovolta­ikbereich mit der GEW kooperiert. Schaller und Rukwid erläuterte­n, warum die Installati­on der Anlagen auf den beiden Schulgebäu­den aus ihrer Sicht sinnvoll ist.

Wie die Experten berichtete­n, können beide Anlagen die jeweilige Schule komplett mit Strom versorgen. Beim Gymnasium bliebe etwa ein Viertel der erbrachten Leistung übrig, die dann ins öffentlich­e Stromnetz fließt. Bei der Lauchertta­lschule ist es knapp die Hälfte. Für diesen ins Netz eingespeis­ten Strom bekommt die Stadt eine Vergütung. Die Anlage auf dem Gymnasium wäre knapp 430 Quadratmet­er groß und würde aus gut 250 einzelnen Modulen bestehen. Auf der Lauchertta­lschule würden 88 Module installier­t, die zusammen eine Fläche von knapp 150 Quadratmet­ern belegen.

„Damit gibt es einen Maßanzug für die jeweilige Schule“, sagte Manfred Schaller. „Die Anlagen bringen vom ersten Tag an Nutzen und Rendite.“Durch eine Ost-West-Aufstellun­g könne die Sonnenener­gie vorund nachmittag­s genutzt werden. Zudem bleibe auf beiden Dächern genug Platz. Wie Schaller erläuterte, ergäbe es wenig Sinn, größere Anlagen zu installier­en: Für die dann enorme Leistung müsste eine zusätzlich­e Trafostati­on installier­t werden.

Die Fachleute gehen davon aus, dass die Kosten für beide Anlagen jeweils innerhalb von sieben Jahren wieder eingenomme­n sind – durch eine Ersparnis beim Strom und die Vergütung für die zusätzlich erzeugte Leistung. Entspreche­nd leicht fiel es dem Gemeindera­t, dem Vorhaben sein Einvernehm­en zu erteilen: Das Votum fiel einstimmig aus.

Weil das Gymnasium bereits saniert wurde, kann die Anlage dort noch in diesem Jahr installier­t werden. Die Sanierung der Lauchertta­lschule steht noch bevor. Deshalb folgt die Anlage dort erst im kommenden Jahr. „Für mehr Photovolta­ikanlagen auf öffentlich­en Gebäuden ist die Installati­on auf den Schulen ein sinnvoller Einstieg“, sagt Holger Jerg im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Anlagen überall dort zu installier­en, wo es theoretisc­h möglich sei, halte er allerdings nicht für zielführen­d. Sinnvoller sei es, einzelne Optionen genau zu prüfen. Die neue Stadthalle zum Beispiel sei vermutlich ein geeignetes Gebäude. „Und auch bei der Erweiterun­g des Kindergart­en St. Michael werden wir die Installati­on einer Photovolta­ikanlage prüfen“, sagt Jerg.

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FOTO: DPA
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FOTO: S. KORINTH Auf dem Dach des Gammerting­er Gymnasiums soll eine Photovolta­ikanlage installier­t werden.

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