Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Ein Franke sagt Danke!

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Da schau an! Edmund Stoiber, einst 2002 um ein Haar selbst ins höchste Regierungs­amt gewählt, hat Markus Söder empfohlen, auf eine Kanzlerkan­didatur zu verzichten. Er solle lieber in Bayern Ministerpr­äsident bleiben. Das ist natürlich Unfug. Wahrschein­lich sieht Transrapid-Experte Stoiber in Söder noch immer seinen CSUWadlbei­ßer von einst. Tatsächlic­h hat er sich im Amt doch prächtig entwickelt. Mittlerwei­le ist Söder ja sogar staatlich anerkannte­r Insektenre­tter. Auch hat er als evangelisc­her Franke im katholisch­en Wallfahrts­ort

Maria Vesperbild ungestraft eine Kerze entzündet. Chapeau! Damit kommt nicht jeder durch im Freistaat. Der Mann mutiert schneller als jedes Virus – und ist somit bestens geeignet, bei den ungläubige­n Preußen aufzuräume­n. Echte Konkurrenz vonseiten der CDU gibt es eh nicht: Röttgen? Zu intelligen­t. Laschet? Zu locker. Und wer war noch mal der unsichtbar­e Dritte? Ach ja, Merz. Der ist sowieso viel zu alt.

Heißt: Nicht ins Bockshorn jagen lassen! Der Autor dieser Zeilen bietet dem Team Söder umgehend seine Mitarbeit als Kanzler-KampagnenM­anager an. Sprüche für Wahlplakat­e gäbe es zuhauf. Etwa in Anlehnung an die Corona-Pressekonf­erenzen mit der Noch-Kanzlerin: „Söder – er merkelt es schneller.“Oder in Bezug auf den sauerländi­schen Bierdeckel­König: „Söder – absolut merzfrei.“Der beste und griffigste Slogan wäre jedoch ganz einfach: „Söder – kein Blöder.“Das wäre eingängig, ist aber wohl nicht seriös genug. Und hinterher, nach gewonnener Wahl, könnte drübergekl­ebt werden: „Kanzler Söder – ein Franke sagt Danke!“

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Blickte schon 2007 nach ganz oben: Markus Söder, damals CSU-Generalsek­retär, mit Bayerns Ministerpr­äsident Edmund Stoiber.
FOTO: IMAGO IMAGES Blickte schon 2007 nach ganz oben: Markus Söder, damals CSU-Generalsek­retär, mit Bayerns Ministerpr­äsident Edmund Stoiber.

Newspapers in German

Newspapers from Germany