Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Des Bibers Speisekart­e

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SIGMARINGE­N (hel) - Er hat markante Zähne, einen charakteri­stischen, flachen Schwanz und könnte er Latein, würde er auf den Namen „Castor fiber“hören – der Biber. An und in den Gewässern im Kreis ist der bis zu 30 Kilogramm schwere Nager regelmäßig aktiv. Er staut Fließgewäs­ser und bedient sich an der Vielfalt der heimischen Bäume und Sträucher. „Im Winter ernährt sich der Biber überwiegen­d von Rinde, bevorzugt von Weide und Pappel, aber auch alle anderen Baumarten werden angenommen“, sagt Stefan Kopp, Leiter des Fachbereic­hs Forst im Landratsam­t Sigmaringe­n. Laut ihm ist der sogenannte „Biberverbi­ss“selten weiter als 20 Meter vom Gewässer zu finden. Dabei werden „dünnere Gehölze schräg abgenagt und in Richtung Gewässer transporti­ert. Um an das Kronenmate­rial einzelner Bäume zu kommen, nagt er den Stamm konisch an, sodass der Baum umstürzt. Rings um den Stamm finden sich dann grobe Nagespäne“. Wenn im öffentlich Raum genagt wird, dann ist das laut Kopp erstmal kein Problem – außer die angeknabbe­rten Bäume befinden sich im „besiedelte­n Bereich oder entlang viel begangener Wege“, dann sollte die entspreche­nde Kommune über die frischen Nagespuren informiert werden. Denn die Bäume, bei denen mindestens die Hälfte der Rinde abgenagt wurde, sind nicht mehr dauerhaft stabil, so Kopp. Irgendwann wird der Stamm faul und stürzt um – und Europas größtes Nagetier hat sich da vielleicht schon ein neues Vesper gesucht.

Warum nagt der Biber die Bäume schräg an? Eine Antwort liefert unsere Serie „Kurz erklärt“.

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FOTO: LANDRATSAM­T SIGMARINGE­N Baum fällt! Der Biber bedient sich an den Pflanzen in Ufernähe – in manchen Fällen ist daher Vorsicht geboten.

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