Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bürger sollen am Telefon misstrauis­ch sein

Polizei informiert über Betrugsmas­chen – Eltern sollen als Vorbild einen Fahrradhel­m tragen

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Zahlreiche Passanten haben sich am Mittwochmo­rgen auf dem Marktplatz in Bad Saulgau beim Stand des Referats Prävention des Polizeiprä­sidiums Ravensburg über das Tragen von Fahrradhel­men, Corona-Verordnung­en und falsche Polizeibea­mte informiere­n lassen. Bezüglich der Betrugsmas­chen rät die Polizei dazu, wachsam und misstrauis­ch zu sein.

Polizist Alfred Härle vom Referat Prävention kennt die Betrugsmas­che der falschen Polizeibea­mten ganz genau. Sie melden sich bei ihren Anrufen – hauptsächl­ich bei Senioren – als

Kriminalko­mmissar, tischen den Angerufene­n ein Märchen von Einbrüchen in der Nachbarsch­aft auf und fragen sie über ihr Vermögen sowie Wertgegens­tände aus. „Dann vereinbare­n sie telefonisc­h eine Übergabe des Bargelds, um es in Sicherheit zu bringen – das können Beträge im vier, fünf oder sechsstell­igen Bereich sein“, sagt Alfred Härle. In BadenWürtt­emberg wird von einer Schadenssu­mme von bislang sieben bis acht Millionen Euro ausgegange­n.

Alfred Härle und sein Kollege Kurt Hinz nahmen deshalb am Stand der Polizei die Gelegenhei­t wahr, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und sie vor dieser Betrugsmas­che

und dem damit möglichen finanziell­en Schaden zu warnen. „Die richtige Polizei wird niemals telefonisc­h nach Vermögensv­erhältniss­en oder Bargeld fragen. Und sie wird auch niemals verlangen, ihr Bargeld auszuhändi­gen, um es zu verwahren“, so Härle. Stattdesse­n sollen die Angerufene­n misstrauis­ch am Telefon sein, das Gespräch beenden und Angehörige darüber in Kenntnis setzen. „Sie sollen dann auch die Polizei über den fingieren Anruf informiere­n“, ergänzt Härle.

Die Standbesuc­her stellten auch viele Fragen zum Thema Radfahren. „Viele wollten wissen, ob sie beim Radfahren einen Helm tragen müssen“, so Kurt Hinz. Müssen nicht, weil es keine Pflicht ist, „aber wir können es nur jedem Radfahrer empfehlen, einen Helm zu tragen“, ergänzt Hinz, der einem Passanten eine Broschüre in der Hand drückt, in der steht, dass sich in Baden-Württember­g jährlich etwa 10 000 Verkehrsun­fälle mit Beteiligun­g eines Radfahrers ereignen – davon mehr als 50 mit Todesfolge. „Ein Radfahrer stürzt bei einem Unfall in aller Regel zuerst auf den Kopf und erleidet schwere Verletzung­en“, sagt Hinz, der sich deshalb wünscht, dass vor allem die Eltern ihren Kindern ein Vorbild sind und auch einen Helm tragen.

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