Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bedarf an Blutspenden steigt wieder an
An den Kliniken im Landkreis stehen jetzt aufgeschobene Behandlungen an
SIGMARINGEN - Die Krankenhäuser in Baden-Württemberg wollen langsam zurück in den Normalbetrieb. Operationen, die nicht dringend notwendig waren, wurden zuletzt vielerorts ausgesetzt, um Personal und Betten für Corona-Patienten zur Verfügung zu haben. Das soll sich jetzt, nach den kürzlich erlassenen Lockerungen, ändern. Das Problem: In den letzten Wochen wurde zwar wenig Blut gebraucht – aber auch wenig gespendet. Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Baden-Württemberg schlägt in einer Pressemitteilung Alarm und ruft zum Blutspenden auf.
Steigenden Blutbedarf haben auch die Krankenhäuser im Landkreis Sigmaringen: „In der Tat werden an den Kliniken Sigmaringen auf absehbare Zeit wieder mehr Operationen durchgeführt“, sagt Michaela Zeeb, Pressesprecherin der Kliniken Landkreis Sigmaringen auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Die SRH betreibt drei Krankenhäuser in Sigmaringen, Bad Saulgau und Pfullendorf.
Insgesamt sei die Versorgung mit Blut auch während der Hochphase der Corona-Krise im April und Mai nie gefährdet gewesen, so Zeeb. Allerdings
sei damit zu rechnen, dass jetzt der Bedarf langsam wieder auf das Vorkrisen-Niveau ansteigen wird. „Daher begrüßen wir die Initiative des DRK-Blutspendedienstes“, sagt die Pressesprecherin. Das DRK weist darauf hin, dass für Blutspender kein erhöhtes Risiko besteht, sich mit dem Corona-Virus anzustecken. Vorsichtsmaßnahmen wie eine Temperaturmessung am Eingang und kontrollierte Handdesinfektionen werden laut Pressemitteilung strikt eingehalten.
Das Blut für die Kliniken Landkreis Sigmaringen kommt vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes in Ulm. Anders als andere Krankenhäuser brauchen die Kliniken im Landkreis das meiste Blut aber gar nicht für Operationen: „Der Großteil wird nicht für die Versorgung von operativen Patienten benötigt,“so Zeeb, „sondern für die Behandlung von chronisch kranken Patienten, insbesondere bei Krebserkrankungen.“
Über aktuelle Blutspendetermine und alles weitere zum Thema informiert das DRK im Internet unter www.blutspende.de oder telefonisch unter der Nummer 0800/119 49 11.