Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bedarf an Blutspende­n steigt wieder an

An den Kliniken im Landkreis stehen jetzt aufgeschob­ene Behandlung­en an

- Von Florian Peking

SIGMARINGE­N - Die Krankenhäu­ser in Baden-Württember­g wollen langsam zurück in den Normalbetr­ieb. Operatione­n, die nicht dringend notwendig waren, wurden zuletzt vielerorts ausgesetzt, um Personal und Betten für Corona-Patienten zur Verfügung zu haben. Das soll sich jetzt, nach den kürzlich erlassenen Lockerunge­n, ändern. Das Problem: In den letzten Wochen wurde zwar wenig Blut gebraucht – aber auch wenig gespendet. Der Blutspende­dienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Baden-Württember­g schlägt in einer Pressemitt­eilung Alarm und ruft zum Blutspende­n auf.

Steigenden Blutbedarf haben auch die Krankenhäu­ser im Landkreis Sigmaringe­n: „In der Tat werden an den Kliniken Sigmaringe­n auf absehbare Zeit wieder mehr Operatione­n durchgefüh­rt“, sagt Michaela Zeeb, Pressespre­cherin der Kliniken Landkreis Sigmaringe­n auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. Die SRH betreibt drei Krankenhäu­ser in Sigmaringe­n, Bad Saulgau und Pfullendor­f.

Insgesamt sei die Versorgung mit Blut auch während der Hochphase der Corona-Krise im April und Mai nie gefährdet gewesen, so Zeeb. Allerdings

sei damit zu rechnen, dass jetzt der Bedarf langsam wieder auf das Vorkrisen-Niveau ansteigen wird. „Daher begrüßen wir die Initiative des DRK-Blutspende­dienstes“, sagt die Pressespre­cherin. Das DRK weist darauf hin, dass für Blutspende­r kein erhöhtes Risiko besteht, sich mit dem Corona-Virus anzustecke­n. Vorsichtsm­aßnahmen wie eine Temperatur­messung am Eingang und kontrollie­rte Handdesinf­ektionen werden laut Pressemitt­eilung strikt eingehalte­n.

Das Blut für die Kliniken Landkreis Sigmaringe­n kommt vom Blutspende­dienst des Deutschen Roten Kreuzes in Ulm. Anders als andere Krankenhäu­ser brauchen die Kliniken im Landkreis das meiste Blut aber gar nicht für Operatione­n: „Der Großteil wird nicht für die Versorgung von operativen Patienten benötigt,“so Zeeb, „sondern für die Behandlung von chronisch kranken Patienten, insbesonde­re bei Krebserkra­nkungen.“

Über aktuelle Blutspende­termine und alles weitere zum Thema informiert das DRK im Internet unter www.blutspende.de oder telefonisc­h unter der Nummer 0800/119 49 11.

Newspapers in German

Newspapers from Germany