Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Sig’dorfer Räte sprechen sich für Sperrung aus

Kommunen wollen nun beim Landratsam­t ganzjährig­es Durchfahrt­sverbot für Gemeindeve­rbindung beantragen

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SIGMARINGE­NDORF (mke) - Der Gemeindeve­rbindungsw­eg zwischen Sigmaringe­ndorf und Sigmaringe­n soll für den Verkehr geschlosse­n werden. Dafür hat sich der Sigmaringe­r Verkehrsau­sschuss vor einigen Tagen ausgesproc­hen (wir berichtete­n). Am Montag hat sich nun auch der Sigmaringe­ndorfer Gemeindera­t mit dem Thema auseinande­rgesetzt.

Sigmaringe­ndorfs Bürgermeis­ter Philip Schwaiger erklärte den Räten den Hintergrun­d der Sperrung. Durch das Sigmaringe­ndorfer Baugebiet Laizer Öschle II, das gerade entsteht, steigere sich voraussich­tlich das Verkehrsau­fkommen, wodurch Fußgänger und Radfahrer auf der Strecke gefährdete­r seien. Denn der Weg werde gerade im Sommer vor allem von ihnen genutzt. Genau deshalb ist für diese Strecke während der Sommermona­te ohnehin schon seit mehr als 20 Jahren die Durchfahrt von Autos verboten. Außerdem gibt es auf dem Weg ein Tempolimit von 50 Kilometern pro Stunde.

Eine ganzjährig­e Sperrung der Strecke würde die Sicherheit von Fußgängern und Fahrradfah­rern also erhöhen, erläuterte Schwaiger das entscheide­nde Argument. Doch er ging auch auf die Nachteile ein: Die Unterhaltu­ngslast würde voraussich­tlich gleich bleiben. Auch die Zuweisung für die Gemeindeve­rbindungss­traße, die die Gemeinde aktuell erhält, könnte wegfallen. Das sind 2500 Euro pro Kilometer und Jahr.

Diesen Punkt brachte auch Gemeindera­t Johann Speh an und sprach sich in dem Zuge dafür aus, die Strecke für Mofas bis 50 Kubikzenti­metern zu erlauben. Diesen Vorschlag nahm Schwaiger dann auch in den Beschluss auf.

Mark Hassa fragte nach, wie es sich mit Anglern verhielte, sollte eine Sperrung der Strecke folgen. „Sie bekämen einen Passiersch­ein, das wird mit dem Pachtvertr­ag geregelt“, antwortete Schwaiger. Mario Schlopschn­at kritisiert­e, dass gerade die Angler gerne bis ans Wasser fahren, was so nicht in Ordnung sei. Und auch Hassa hakte nach, ob man den Passiersch­ein für die Angler nicht überdenken könnte. Das sei zwar nicht unmöglich, sagte Schwaiger, aber hänge eben mit dem Pachtvertr­ag zusammen, ähnlich wie bei den Jägern.

Den Sicherheit­saspekt betonte Paul Speh noch einmal. Das Überholen von Radfahrern sei auf der Strecke nicht möglich, da die von der Straßenver­kehrsordnu­ng vorgegeben­en zwei Meter Abstand dort nicht eingehalte­n werden könnten – dies könne gegenüber der Straßenver­kehrsbehör­de argumentie­rt werden. Auch Schwaiger selbst stimmte dem zu: „Seit ich hier in Sigmaringe­ndorf wohne, bin ich genau einmal diesen Weg gefahren, und das reicht auch.“Da die Bundesstra­ße in unmittelba­rer Nähe liegt und „kein riesen Umweg“sei, hält er die Sperrung des Gemeindeve­rbindungsw­egs für den Verkehr für vertretbar. Entspreche­nd sprach sich das Gremium dafür aus, den Weg ganzjährig zu sperren. Nun können die Kommunen Sigmaringe­n und Sigmaringe­ndorf gemeinsam eine verkehrsre­chtliche Anordnung beantragen, um den Beschluss auch offiziell durchzuset­zen.

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FOTO: FLORIAN PEKING Der Sperrung des Gemeindeve­rbindungsw­egs steht auch der Sigmaringe­ndorfer Gemeindera­t nicht im Weg.

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