Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gemeinderat fordert höhere Bauplatzpreise auf Lammareal
Die Orientierung erfolgt dabei an den umliegenden Gemeinden – Gemeinde zahlt trotzdem drauf
BINGEN (mast) - Der Binger Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung über die Bauplatzpreise der vier Einfamilienhaus-Bauplätze auf dem Lammareal entschieden. Dabei haben die Räte mit 120 Euro pro Quadratmeter für einen höheren Preis als von der Gemeinde vorgeschlagen gestimmt.
Bei den Plätzen handelt es sich um die vier Bauplätze, die auf der oberen Hälfte des Lammareals in der Binger Mitte von der Straße bis zur Lauchert entstehen sollen. Die Plätze sind zwischen 350 und 450 Quadratmeter groß. Die Gemeinde hatte für die Bauplätze einen Preis von 100 Euro pro Quadratmeter angesetzt – doch das war den Gemeinderäten zu wenig. Rat Wolfgang Müller hatte sich bereits im Vorfeld über die Preise von umliegenden Gemeinden informiert. „In Sigmaringendorf und Ennetach verlangen sie 120 Euro pro Quadratmeter“, sagte er und schlug deshalb vor, den Satz auch im Ortskern von Bingen auf 120 Euro pro Quadratmeter festzusetzen. Dem stimmten die anderen Gemeinderäte einstimmig zu. Hinzu kommt außerdem noch eine Pauschale von 3000 Euro für den Abwasserkontrollschacht.
Auch Bürgermeister Jochen Fetzer fand den Beschluss passend. Würde man nämlich sämtliche Kosten, die bei der Reaktivierung des Lammareals voraussichtlich noch bis Ende dieses Jahres anfallen, auf die Baugrundstücke umlegen, ergebe das einen kostendeckenden Bauplatzpreis von 169 Euro pro Quadratmeter. „Ein derartiger Bauplatzpreis ist unrealistisch“, sagte Fetzer. Vor allem im Hinblick auf die umliegenden Gemeinden. Aus dem bisher zurückgelegten Ortskernentwicklungsprozess wisse man außerdem, dass die Sanierung eines Ortskerns nicht zum Nulltarif zu realisieren sei. Trotz der Landeszuschüsse bleibe der Gemeinde ein dauerhafter Eigenanteil, wie Fetzer sagt. Für die Bauplätze am Lammareal gibt es keinen Bebauungsplan – sondern eine handvoll Regeln als Vergabekriterien. Die Erwerber verpflichten sich, innerhalb von zwei Jahren nach Vertragsabschluss mit dem Rohbau für ein Wohnhaus zu beginnen. Dieses darf maximal zwei Vollgeschosse und muss mindestens zwei Stellplätze haben.
Die Bauplätze werden dann im Amtsblatt mit einer Bewerbungsfrist von 14 Tagen ausgeschrieben. Wenn es in diesen zwei Wochen mehrere Bewerbungen für denselben Bauplatz gibt, entscheidet das Los. Nach Ablauf der zwei Wochen entscheidet der zeitliche Eingang der Bauplatzbewerbungen.