Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vogelfreunde zählen deutlich weniger Blaumeisen
Einen Zuwachs verzeichnen die Beobachter bei der „Stunde der Gartenvögel“bei den Mehlschwalben
KREIS SIGMARINGEN (gaug) - Gut 200 Vogelfreunde aus dem Landkreis Sigmaringen haben am Muttertagswochende fast 4000 Vögel gezählt und ihre Beobachtungen an den Naturschutzbund Deutschland (Nabu) gemeldet. Auffällig war dabei der starke Rückgang bei den Blaumeisen. Ob dieser mit dem jüngsten Blaumeisensterben zusammenhängt, ist allerdings offen.
Anlass zur Vogelzählung war die „Stunde der Gartenvögel“, die der Nabu zusammen mit dem bayerischen Landesbund für Vogelschutz organisiert. In diesem Jahr war man besonders gespannt, ob und wie sich das in einigen Regionen Deutschlands aufgetretene Blaumeisensterben in den Zahlen widerspiegelt. Seit Anfang März waren beim Nabu vermehrt Berichte über kranke und tote
Blaumeisen eingegangen. Als Ursache wurde das Bakterium Suttonella ornithocola identifiziert, das bei Meisen Lungenentzündungen verursacht. Tatsächlich wurden bei der „Stunde der Gartenvögel“34 Prozent weniger Blaumeisen gezählt als im Vorjahr. Ob dieser Rückgang auf das Blaumeisensterben zurückzuführen ist, lässt sich nach Angaben des Nabu aber nicht mit Sicherheit sagen – zumal die Epidemie bei den Meisen schon Ende April wieder abflaute.
Bei der Vogelzählung landete in diesem Jahr erneut der Haussperling auf dem Spitzenplatz, gefolgt von Feldsperling, Kohlmeise, Amsel und Star auf Platz fünf. Eine auffällige Zunahme gab es bei den Mehlschwalben (plus 68 Prozent), einen deutlichen Rückgang bei den Rauchschwalben (minus 23 Prozent).