Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Eine Partnersch­aft mit der Sonne

Schako investiert am Standort Heudorf eine halbe Million Euro in eine Photovolta­ikanlage

- Von Lukas M. Heger

MESSKIRCH-HEUDORF - Die Firma Schako wird in ihrem Werk in Heudorf künftig vermehrt die Kraft der Sonne nutzen, dafür sorgt die neue Photovolta­ikanlage auf dem Dach der Werkshalle. Am Dienstagvo­rmittag ist sie offiziell eingeweiht worden. In Betrieb ist sie bereits seit Mitte März.

Von der Planung bis zur Inbetriebn­ahme verging knapp ein Jahr, erklärt der bei Schako für das Projekt Verantwort­liche Johannes Kienle. Im Frühjahr 2019 wurde geplant, anschließe­nd bestellt und im Juli bereits mit dem Bau begonnen. Vier Wochen später waren 80 Kilometer Kabel verlegt und rund 2500 PV-Module auf dem Dach der Firma angebracht. Es hätte quasi direkt losgehen können. Doch Probleme mit dem Netzbetrei­ber verzögerte­n den Betriebsbe­ginn um mehrere Monate, so Kienle. Vor wenigen Monaten gab es nun das Okay des Netzbetrei­bers, Schako darf seinen Strom auch ins Netz einspeisen. Schließlic­h scheint die Sonne nicht nur zur Produktion­szeit des Unternehme­ns, erklärt Kienle.

Das Projekt vor Ort umgesetzt hat die Singener Firma Solarcompl­ex. Laut ihr hat die PV-Anlage eine Leistung von rund 750 Kilowatt und erzeugt im Jahr rund 750 000 Kilowattst­unden Strom – der jährliche Strombedar­f von rund 700 Personen. Dennoch wird der Strom vornehmlic­h von der Firma genutzt. „Bereits im April haben wir mehr Strom produziert als wir hier verbrauche­n konnten“, so Kienle. Ein sonniger Frühlingsm­onat sorgte laut ihm für eine Stromausbe­ute von 100 000 Kilowattst­unden. Das Unternehme­n plant mit einer Anlagen-Laufzeit von 30 Jahren und hat in das Projekt rund 500 000 Euro investiert. Umgerechne­t bezahlt Schako also in den kommenden acht bis neun Jahren zwischen sechs und sieben Cent pro Kilowattst­unde Strom – dann hat sich die Anlage rein rechnerisc­h amortisier­t.

Im Keller eines der Firmengebä­ude sind die Wechselric­hter angebracht. Früher standen hier Öltanks, heute sorgen zehn kleine graue Kästen dafür, dass aus Gleichspan­nung Wechselspa­nnung wird und der auf den Dächern gewonnene Strom in der Werkshalle verwendet und ins Netz eingespeis­t werden kann. Ein kleines Display an der Wand zeigt an, wie es um die aktuelle Leistung steht. „Selbst wenn es bewölkt ist und die Sonne gar nicht scheint, produziere­n wir durch die Module Strom. So an die 350 Kilowatt“, erklärt Betriebsel­ektriker Klaus Walz. Er arbeitet seit 24 Jahren bei Schako und hat den Aufbau der Anlage mitverfolg­t und sich parallel darum gekümmert, dass unter anderem die Notstromve­rsorgung vor Ort sichergest­ellt ist.

Auf 4500 Quadratmet­ern Fläche bedecken die PV-Module das Firmendach. Jedes Modul hat laut Peter Unger, Projektlei­ter von Solarkompl­ex, ein Gewicht von 18 Kilogramm, eine Fläche von 1,8 Quadratmet­ern sowie eine Leistung von 305 Watt und funktionie­rt am „besten wenn es kalt und sonnig ist. Denn dann haben die Module ihren höchsten Wirkungsgr­ad“. Und wenn mal was nicht funktionie­rt? Dann braucht es für die Diagnose oftmals nur wenige Klicks, denn die Anlage ist auch online ansteuerba­r – unabhängig davon, ob die Sonne nun scheint oder nicht.

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Zehn Wechselric­hter werden für die Anlage benötigt.
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Die Maschinen werden nun durch Solarstrom angetriebe­n.
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FOTO: SOLARCOMPL­EX Aus der Luft wird die Größe der Fläche deutlich.
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FOTOS: LUKAS M. HEGER Klaus Walz ist Herr über die Elektrik im Betrieb.

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