Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Maschinenb­au vor Jobabbau

75 Prozent der Unternehme­n reduzieren Belegschaf­t

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FRANKFURT (dpa) - Die deutsche Maschinenb­au-Industrie bereitet einen großen Stellenabb­au vor. Laut einer Umfrage planen etwa drei Viertel der Unternehme­n, ihre Belegschaf­ten zwischen 5 und 15 Prozent zu verkleiner­n, sagte der scheidende Präsident des Branchenve­rbandes VDMA, Carl Martin Welcker, am Donnerstag. Angesichts eines Produktion­srückgangs von 17 Prozent über alle Betriebe halte er das für ein „immer noch moderates Vorgehen“. Im Juli beschäftig­te die Schlüsselb­ranche 1,027 Millionen Menschen, von denen ein gutes Drittel in Kurzarbeit war.

Das kommende Jahr 2021 werde noch nicht das große Erholungsj­ahr für den Industriez­weig, meinte Welcker,

der selbst den Kölner Werkzeugma­schinenher­steller Schütte führt. 2021 werde die in diesem Jahr abgesackte Produktion nur um zwei Prozent zulegen. Die Firmen stellten sich anders als in der Finanzkris­e 2008/09 daher auf eine längere Durststrec­ke ein. Das Kurzarbeit­ergeld reiche nicht über die gesamte Periode der Nachfrages­chwäche hinweg.

Zum Ende seiner vierjährig­en Amtszeit lobte Welcker die deutsche Bundesregi­erung für ihren Umgang mit der Corona-Pandemie, warnte aber gleichzeit­ig vor zunehmende­m Staatsdiri­gismus und bürokratis­chen Belastunge­n, die den unternehme­rischen Alltag erschwerte­n und die internatio­nale Wettbewerb­sfähigkeit der Unternehme­n verringere.

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