Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Neubürger sollen besser integriert werden
In Sigmaringendorf wird ein Konzept ausgearbeitet – Die Planungen stehen noch am Anfang
SIGMARINGENDORF - Einen Neubürger-Treff und eine Patenschaft für zugezogene Bürger – Die Gemeinde Sigmaringendorf möchte ein Programm entwickeln, damit auch zugezogene Bürger schneller Anschluss in ihrer Wahlheimat finden. Bürgermeister Philip Schwaiger geht dabei auf eines der Konzepte ein, das die Studentin Ina Hassa in ihrer Bachelorarbeit vorgeschlagen hat.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung hat Ina Hassa dem Gremium ihre Arbeit vorgestellt, in der sie ihre Heimatgemeinde Sigmaringendorf genau analysiert (die SZ berichtete). Sie studiert an der Forsthochschule Rottenburg Nachhaltiges Regionalmanagement und die Vorstellung im Gremiun war gleichzeitig ihre mündliche Abschlussprüfung, die auch von einer Professorin begleitet wurde. In ihrer Arbeit hat sie sich damit beschäftigt, wo das Potential des Dorfs liegt, wie sich die Gemeinde entwickeln könnte und auch wie zufrieden die Sigmaringendorfer Bürger aktuell sind. Dafür hat sie unter anderem eine Umfrage im Mitteilungsblatt geschaltet und diese anschließend ausgewertet.
Der rund 40-minütige Vortrag fand regen Anklang im Gremium. Aus diesem Grund möchte sich Schwaiger zusammen mit dem Gemeinderat in den kommenden Wochen ein Konzept für die neuhinzugezogenen Bürger überlegen. „Wir wollen mit den genauen Plänen noch warten, bis wir den Leitfaden, den Frau Hassa für uns erstellt hat, zur Verfügung gestellt bekommen“, sagt Schwaiger.
Aber grundsätzlich sei die Überlegung, dass in nächster Zeit alteingesessene oder schon länger in Sigmaringendorf wohnende Mitbürger gesucht würden, damit diese eine Art Patenschaft für neue Sigmaringendorfer übernehmen könnten. Diese könnten dann eventuell schneller den Anschluss an einen Verein finden als üblich. „Das betrifft nicht nur Flüchtlinge, die häufig auf Hilfe von Mitbürgern angewiesen sind, sondern auch Bauherren, die jetzt in der Gemeinde neu bauen“, sagt er. Um das Projekt der Patenschaft aber umsetzen zu können, müssten sich auch genügend interessierte Sigmaringendorfer finden, erklärt Schwaiger. In diesem Punkt mache er sich aber keine Sorgen.
Ein weiterer Vorschlag sei außerdem gewesen, dass alle Neuhinzugekommenen einmal im Jahr zu einer Art Neubürger-Treff eingeladen werden. „Das finde ich aber schwierig, weil alle Neuen dann ja trotzdem keinen Anschluss an das Gemeindeleben haben“, sagt Schwaiger.
Er finde die Idee aber trotzdem gut – nur in einem anderen Rahmen: „Ich dachte mir, dass wir ja vielleicht alle neuen Bürger schriftlich zum Neujahrsempfang einladen könnten“, sagt er. Dabei würden diese auch direkt mit den verwurzelten Sigmaringendorfer Bürgern in Kontakt kommen. Einziges Problem sei im Moment nur, dass in nächster Zeit weder ein Neubürger-Treff
noch ein Neujahrsempfang stattfinden könnte. „Alle Bürgermeister im Kreis haben sich ja darauf geeinigt, dass wegen Corona im kommenden Jahr kein Neujahrsempfang stattfinden wird“, sagt Schwaiger. Jetzt warte die Gemeinde aber auf den Leitfaden und dann könne zumindest über ein passendes Konzept nachgedacht werden.