Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Teilnehmer legen fast 1700 Kilometer zurück
Mit einem Benefizlauf unterstützt der TSV Hettingen das Hilfsprojekt Mariphil
HETTINGEN - 208 Teilnehmer hat das Organisationsteam beim Benefizlauf des TSV Hettingen am Sonntag gezählt. Wie erwartet waren es wegen der Corona-Pandemie etwas weniger Läuferinnen und Läufer als im Vorjahr, jedoch weit mehr als erwartet. Ein Startgeld von zwei Euro und weitere finanzielle Unterstützung von Sponsoren kommen in diesem Jahr dem „Hilfsprojekt Mariphil“zugute – und dabei vor allem dem Fußballsport für Kinder und Jugendliche.
Bei zunächst gutem Laufwetter hieß Holger Ott aus dem TSV-Vorstand am Vormittag die Teilnehmer willkommen. Pünktlich mit dem Böllerschuss liefen die ersten registrierten Läuferinnen und Läufer los. Aufgrund der Pandemie erfolgte die Registrierung bei Karin Gomeringer und Hans-Peter Wessner im Freien. Auch die anschließende Verpflegung mit Kuchen und roter Wurst fand im Außenbereich des Sportheims statt.
Wieder ließen es sich viele Hettinger und Inneringer nicht nehmen, den Lauf für einen guten Zweck zu unterstützen. Die Familien kamen teilweise mit Kinderwagen, sodass auch die Jüngsten mitgenommen werden konnten. Die Strecke in Richtung Hermentingen war dafür bestens geeignet. Der erst zweijährige Lias tat es jedoch seinem fünfjährigem Bruder Leon gleich und lief die ganze Strecke von vier Kilometern auf eigenen Füßen. Aber auch die sieben und elf Kilometer durchs Fehlatal wählten Familien mit und ohne Kinderwagen.
Etwas für die eigene Fitness und gleichzeitig etwas Gutes für andere zu tun, hielten Sabrina Jäger und ihre Freundinnen für eine gute Idee. Für die Hermentingerin Anita Knaus und die Sigmaringer Schiedsrichter war es auch diesmal Ehrensache, wieder dabei zu sein. Aus Frohnstetten, Bingen und Herbertingen kamen Läufer, die ebenfalls bei früheren Benefizläufen dabei waren.
Bürgermeisterin Dagmar Kuster kam mit Mann und Kindern, um die beliebteste mittlere Runde zu laufen. Sabrina Schmidt aus Straßberg fand die Mischung aus Sport und Verpflegung
perfekt. Sie lief die große Runde in einer Stunde und 43 Minuten. Elke Stauß aus Hettingen nahm die Strecke noch sportlicher und lief zweimal elf Kilometer in zwei Stunden und zwei Minuten und meinte bei der Abgabe der Bändchen: „Aber jetzt geht nichts mehr, jetzt brauche ich ein Stück Kuchen.“
Zum ersten Mal dabei und ganz begeistert waren der Vereinsvorstand vom Mariphil-Hilfsprojekt
Martin Riester und sein Stellvertreter Helmut Glocker aus Gutenstein: „Zum einen ist das Fehlatal ganz besonders schön, zum anderen freut es uns, dass Gerhard Sprißler so toll unterstützt wird.“Sprißler habe in dem halben Jahr seiner Anwesenheit im Dorf auf den Philippinen ein besonders gutes Verhältnis zu den Kindern aufgebaut und sei eine richtige Bereicherung für das Kinderdorf. Jetzt hoffen der Verein und Sprißler selbst, dass der geplante Fußballplatz angelegt und der anvisierte Jugendtrainerlehrgang mit Einheimischen durchgeführt werden kann. Wenn es die Coronavirus-Pandemie erlaubt, soll im Mai begonnen werden.
Die 208 Teilnehmer legten insgesamt 1684 Kilometer zurück. Mit wieviel Geld das Kinderdorf Mariphil unterstützt werden kann, wird noch bekannt gegeben.