Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Niesattacke löst großes Medienecho aus
Polizei sucht Zeugen eines Vorfalls in Oberteuringen
OBERTEURINGEN (smz) - Jemandem ins Gesicht zu niesen, das war schon vor der Corona-Krise nicht die feine Art. In Zeiten der Pandemie ist es jedoch eine Straftat und wird als Körperverletzung angesehen, denn derjenige, der einem anderen ins Gesicht niest, könnte diesen mit dem Coronavirus infizieren und gefährdet damit bewusst sein Gegenüber. Eine solche Niesattacke in Oberteuringen hat am Wochenende ein deutschlandweites Medienecho ausgelöst: Eine unbekannte Frau soll dort einem Mann nämlich in einem Geschäft aus nächster Nähe ins Gesicht geniest haben. Über den Vorfall berichteten Zeitungen, wie die Bild, die Süddeutsche, der Stern sowie der Sender n-tv und viele weitere auf ihren Onlineseiten.
Auslöser für die Tat, die sich am Samstag gegen 12.30 Uhr in einem Geschäft in der Raiffeisenstraße abgespielt hat, soll der fehlende Abstand des Mannes gewesen sein, der nur wenige Zentimeter hinter der Frau in der Kassenschlange des Ladens stand, wie ein Sprecher der Polizei am Sonntag sagte. Nachdem die laut Polizei etwa 30 Jahre alte Frau den etwa 60-jährigen Mann angeniest hatte, habe sie die Maske wieder aufgesetzt und sich zur Kasse gedreht.
Eine Zeugin, die das Ganze beobachtet hatte, machte die Polizei anschließend auf den Vorfall aufmerksam. Anhand von Bildern einer Videokamera wird nun nach den beiden Beteiligten des Vorfalls gesucht. Sollte sich herausstellen, dass die Frau etwa mit dem Coronavirus infiziert war, müsse sie mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen, so der Sprecher der Polizei. Einen entsprechenden Test könne bei Weigerung der Frau auch ein Staatsanwalt anordnen. Die Ermittler sind zuversichtlich, die Frau ausfindig zu machen, da sich die Zeugin im Geschäft das Kennzeichen eines Autos notiert hatte, in das die Frau nach Verlassen des Lebensmittelgeschäfts gestiegen sei.
Am Montagvormittag gibt es zu dem Fall, so die Antwort der Polizei Ravensburg auf Nachfrage der „Schwäbischen Zeitung“, jedoch noch nichts Neues.
Hinweise
zu den Beteiligten nimmt das Polizeirevier Friedrichshafen unter der Telefonnummer 07541/7010 entgegen.