Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Coronavirus erwischt Willi-Burth-Schüler
Klassenkameraden werden in Quarantäne geschickt
BAD SAULGAU - Jetzt hat es auch die Willi-Burth-Schule – gewerbliche Schule – in Bad Saulgau erwischt: Ein Elftklässler des Technischen Gymnasiums ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. 15 Mitschüler sind am Montag nicht mehr im Unterricht erschienen und wurden in Quarantäne geschickt. Zehn Lehrer lassen sich einen Abstrich machen, sollen aber bei negativem Testergebnis spätestens am Mittwoch wieder in den Klassen unterrichten.
Auf diesen Anruf am späten Sonntagabend hätte Schulleiter Henning Schmidt-Beyrich gerne verzichtet. Das Gesundheitsamt Sigmaringen teilte ihm und den 15 Klassenkameraden mit, dass ein Schüler infiziert sei. Er war am vergangenen Dienstag zum letzten Mal in der Schule gewesen und bis Ende der Woche krank geschrieben. Unklar ist, wann der Schüler sich testen ließ. „Der Schüler hat, nachdem das Testergebnis vorlag, genau richtig gehandelt und sich sofort gemeldet“, sagt SchmidtBeyrich. Überhaupt habe die Abstimmung mit dem Gesundheitsamt hervorragend funktioniert, sodass die 15 Klassenkameraden bereits am Montag im Unterricht fehlten.
Neun weitere Schüler einer anderen Klasse, die mit der betroffenen Klasse in der Fremdsprache Spanisch unterrichtet werden, blieben am Montag ebenfalls zu Hause, „um auf Nummer sicher zu gehen“, so Schmidt-Beyrich. In Quarantäne müssen die neun Schüler aber nicht, weil sie wie die zehn Lehrer als Kontaktperson zweiter Kategorie gelten. Schmidt-Beyrich hofft, dass die Lehrer so schnell wie möglich und vor allem gesund wieder zurückkehren.
Dass das Coronavirus die WilliBurth-Schule erreicht habe, darüber müsse sich niemand Vorwürfe machen. „Wir haben vier Wochen lang alles richtig gemacht. Jetzt haben wir in der fünften Woche unseren ersten Fall. Das kann es überall geben.“Die in die Quarantäne geschickten Schüler erhalten Fernunterricht. Die Schüler sind darauf gut vorbereitet, „denn genau diese Klasse gehört zum Tablet-Projekt“, ergänzt SchmidtBeyrich. Der Ausfall im Präsenzunterricht ist zudem überschaubar. Nächste Woche sind Herbstferien.
Indes herrscht Erleichterung bei Armin Masczyk, Schulleiter des Walter-Knoll-Schulverbunds, bei dem vergangene Woche der erste CoronaFall an einer Bad Saulgauer Schule registriert wurde. Das Gesundheitsamt informierte Masczyk am Sonntagmorgen darüber, dass die untersuchten Proben von engen Kontaktpersonen im schulischen Umfeld negativ seien „und wir somit weder in der Schülerschaft noch bei den Lehrern eine Ansteckung haben“, so Masczyk. Für 37 Schüler, die in Quarantäne mussten, hat am Montag der Fernunterricht begonnen, der über die Moodle-Plattform angeboten wird. „Diese ermöglicht die Kommunikation in beide Richtungen und gibt Lehrkräften die Möglichkeit, auch Schülerarbeiten einzusehen“, so Masczyk.