Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Minister Hauk unter Druck

Mängel in Schlachthö­fen waren seit einem Jahr bekannt

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STUTTGART (kab) - Seit einem Jahr weiß Agrarminis­ter Peter Hauk (CDU) genau, welche konkreten Probleme in jedem einzelnen Schlachtho­f in Baden-Württember­g bestehen. Die Details hat er für sich behalten – trotz etlicher Anfragen, etwa von Fachpoliti­kern aus dem Landtag. Nun hat er ihnen die Mängellist­e zukommen lassen. Auch der „Schwäbisch­en Zeitung“liegt sie vor.

Sie zeigt: In fast jedem Betrieb hatte es Probleme bei der Betäubung der Schlachtti­ere gegeben. Das passe nicht zu Hauks Bewertung vor einem Jahr, kritisiere­n die zuständige­n Abgeordnet­en von SPD und FDP ebenso wie der grüne Koalitions­partner und die Landestier­schutzbeau­ftragte. Zunächst hatte Hauk von einem „momentan guten Stand der Betriebe“gesprochen.

Fast alle Mängel sind inzwischen behoben, nicht aber im Schlachtho­f Gärtringen. Der wurde wegen dokumentie­rter Tierquäler­ei im September geschlosse­n. Noch im April hatte Hauk ein Zwangsgeld gegen den Betrieb wegen bestehende­r Mängel ausgesetzt.

STUTTGART (lsw) - Die Landesärzt­ekammer berichtet von zahlreiche­n Beschwerde­n wegen zweifelhaf­ter Atteste gegen die Maskenpfli­cht. Die Eingaben seien auf Ebene der vier Bezirksärz­tekammern bearbeitet worden, erklärte ein Sprecher der Kammer am Freitag in Stuttgart, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Bei einer Umfrage seien 14 auf den Weg gebrachte Ermittlung­sverfahren von den Bezirksärz­tekammern gemeldet worden. Das Ausstellen eines BlankoAtte­sts ohne vorheriges Arztgesprä­ch entspreche nicht der ärztlichen Sorgfaltsp­flicht, sagte der Sprecher. Das „Ausstellen unrichtige­r Gesundheit­szeugnisse“– dazu gehören auch Gefälligke­its- und BlankoAtte­ste – sei ein Straftatbe­stand. Es drohen Freiheitss­trafen bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe.

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