Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kaum Gäste zur Eröffnung

Fluglinien starten am BER mit verringert­em Angebot

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BERLIN (dpa) - Viele Fluggäste werden zum Start des neuen Hauptstadt­flughafens BER an diesem Samstag nicht erwartet – mit einem entspreche­nd verringert­en Angebot stellen sich die Fluggesell­schaften darauf ein. Der bislang größte Anbieter in Berlin etwa, das britische Luftfahrtu­nternehmen Easyjet, hat sich mit den Gewerkscha­ften darauf geeinigt, die in Berlin im vergangene­n Jahr stationier­te Flotte von 34 Flugzeugen auf 18 zu reduzieren.

Die Fluggesell­schaft bietet zum Auftakt 46 Strecken zu internatio­nalen Zielen an, wie sie mitteilte. Im kommenden Jahr sollen es dann 70 Verbindung­en sein. „Sollte die Nachfrage steigen, werden wir unser Flugangebo­t entspreche­nd ausweiten“, hieß es. Damit plant Easyjet für die Betriebsau­fnahme am BER mit rund 180 Flügen pro Woche. Im Jahr 2019 waren es demnach von den Berliner Airports Tegel und Schönefeld aus rund 250 Flüge am Tag.

Die Lufthansa hat keine eigenen Flugzeuge am BER stationier­t. Sie nutzt den Flughafen vor allem als Ausgangspu­nkt für Langstreck­enflüge mit einmaligem Umstieg an den Drehkreuze­n Frankfurt oder München. Für den Start am BER plant die größte deutsche Fluggesell­schaft mit lediglich 30 Flügen täglich – etwa halb so viele wie vor der Krise.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings wiederum startet am 4. November erstmals vom BER, wie das Unternehme­n mitteilte. 70 Flüge pro Woche will die Fluggesell­schaft dann zunächst anbieten. Bei einem Großteil davon handelt es sich demnach um innerdeuts­che Verbindung­en. Von rund 300 geplanten Abflügen im Monat November gehen lediglich rund 16 ins Ausland. „Hier zeigt sich überdeutli­ch das Bild der Reiserestr­iktionen für die meisten Urlaubslän­der Europas“, sagte ein Sprecher.

Auch die Billigflug­gesellscha­ft Ryanair wird ihre Kapazitäte­n am BER für den Winterflug­plan reduzieren, auf 40 Prozent des Vorjahres, wie das irische Unternehme­n auf Anfrage mitteilte. Rund 27 internatio­nale Strecken will Ryanair dann noch bedienen.

Flughafenc­hef Engelbert Lütke Daldrup hatte zuletzt mit insgesamt rund 5000 Fluggästen am Eröffnungs­tag des Flughafens am Haupttermi­nal T1 gerechnet. Mit der TegelSchli­eßung eine Woche später würden am T1 dann rund 16 000 Passagiere abgefertig­t. Weitere 8000 Fluggäste würden dann über den Flughafen Schönefeld reisen, der als Terminal 5 des BER dient. Das bereits fertiggest­ellte Terminal 2 wird angesichts dieser niedrigen Zahlen zunächst nicht gebraucht und soll deshalb erst im Frühjahr eröffnet werden.

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FOTO: DPA Wegweiser im Terminal 1 des BER: Die Lufthansa hat keine eigenen Jets am neuen Airport stationier­t.

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