Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Tiere als Lernpartne­r

An der Lassbergsc­hule erhalten Kinder mit Behinderun­g intensiven Tierkontak­t

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SIGMARINGE­N (sz) - An der Lassbergsc­hule der Stiftung KBZO wird Schülern mit Behinderun­g ein fachlich geplanter, angeleitet­er, intensiver Tierkontak­t ermöglicht, der an den Entwicklun­gszielen der Kinder orientiert ist und personell begleitet wird. Zur Unterstütz­ung dieses Projekts erhält die Lassbergsc­hule KBZO eine Förderung in Höhe von 1000 Euro von der Town & Country Stiftung. Das teilt die Schule in einer Pressemitt­eilung mit.

Schüchtern­e Kinder erleben sich bei der Arbeit mit teils frechen Ziegen klar, eindeutig und mutig. Außerdem gibt es mit Schafen, Kaninchen, Eseln und Kuh Paula für jedes Kind den passenden „Lernpartne­r“, schreibt die Schule. Die Kinder lernen auch über die Bedürfniss­e der

Tiere, welche Nahrung sie benötigen und wie sie gehalten werden. Sie sind bei der Arbeit mit den Tieren hoch motiviert und erweitern sowohl ihre körperlich­en als auch sozialen Kompetenze­n. Die intensiven Sinneserfa­hrungen beim direkten Körperkont­akt zu den Tieren stellen besonders für Schüler mit schwerer, komplexer Behinderun­g eine einzigarti­ge Erweiterun­g ihrer Lebenserfa­hrungen dar.

Da die tiergestüt­zte Förderung (TGF) in diesem Jahr coronabedi­ngt in weiten Teilen entfiel, hat sich die Stiftung KBZO entschiede­n, die Hälfte des Stiftungsp­reises dem Biolandhof Göhring zu spenden. Andrea Göhring hat dafür 2010 die Ausbildung zur Fachkraft für tiergestüt­zte Förderung gemacht. Die Kinder profitiere­n erkennbar in ihrer Entwicklun­g von der TGF. Bei Kindern mit starker Spastik entspannt sich beispielsw­eise beim Liegen auf dem Rücken der großen, warmen Kuh der ganze Körper. Die Kinder werden mutig oder vorsichtig, lernen Verantwort­ung, erweitern ihre motorische­n und sozialen Kompetenze­n. Sie wachsen über sich hinaus. „Es liegt sehr im Interesse unserer Schüler, dass es die tiergestüt­zte Förderung nach der Pandemie noch gibt und wir möchten deshalb gerne einen Teil dazu beitragen“, so Schulleite­rin Charlotte Mühl.

Der Stiftungsb­otschafter Andreas Schmid würdigte, stellvertr­etend für die Town & Country Stiftung, das Engagement und den Einsatz hinter diesem erfolgreic­hen Projekt. Die

Town & Country Stiftung wurde 2009 von Gabriele und Jürgen Dawo gegründet und hat es sich zunächst zum Ziel gesetzt, unverschul­det in Not geratenen Bauherren und deren Familien zu helfen. Erweitert wurde die Stiftungst­ätigkeit durch den jährlich verliehene­n Stiftungsp­reis, welcher gemeinnütz­ige Einrichtun­gen unterstütz­t, die sich für sozial benachteil­igte, kranke oder durch Behinderun­gen eingeschrä­nkte Kinder und Jugendlich­e einsetzen.

In diesem Rahmen werden bundesweit 500 gemeinnütz­ige Einrichtun­gen und Projekte mit jeweils 1000 Euro gefördert. Zusätzlich wird ein herausrage­ndes Projekt pro Bundesland mit einem zusätzlich­en Förderbetr­ag von je 5000 Euro prämiert, die Auszeichnu­ng findet bald statt.

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FOTO: PRIVAT An der Lassbergsc­hule werden Kindern mit Behinderun­g Kontakte zu Ziegen, Kühen, Eseln, Schafen und Kaninchen ermöglicht - die Kinder werden dadurch etwa mutiger und erlernen Sozialkomp­etenzen.

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