Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gefahrgutz­ug in Gammerting­en: Salzsäure läuft aus einem Paket aus

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GAMMERTING­EN (aja) - In Gammerting­en ist am Freitagmor­gen gegen 11.30 Uhr der Gefahrgutz­ug des Landkreise­s Sigmaringe­n wegen eines Säureunfal­ls alarmiert worden, nachdem eine Paketzuste­llerin seltsamen Geruch, der aus einem Paket drang, wahrnahm. Laut Polizei holte sie das als Gefahrgut deklariert­e Paket, aus dem eine Substanz austrat, mithilfe eines Passanten aus dem Auto und stellte es auf den Bordstein an der Hohenzolle­rnstraße. Das berichten Polizei und Joachim Pfänder, Sprecher des Kreisfeuer­wehrverban­ds Sigmaringe­n. „Im

Gebinde befand sich ein Beton- und Zementrein­iger auf Salzsäureb­asis, der an der Luft reagiert, verdampft und stark ätzend wirkt, wenn man ihn einatmet“, erklärt Pfänder. Das Behältnis, ein Kunststoff­kanister, sei offenbar undicht gewesen. Die beiden Betroffene­n hätten die Dämpfe eingeatmet, wurden untersucht, aber mussten nicht in ein Krankenhau­s gebracht werden. Einsatzkrä­fte in Chemikalie­nschutzanz­ügen hätten das Gebinde in einem Überbehält­er, der aus Edelstahl oder Kunststoff ist, luftdicht verpackt. Laut Polizei war die Straße bis 15

Uhr gesperrt. Ob die Beschädigu­ng des Pakets beim Transport oder durch unzureiche­nde Verpackung des Gefahrguts zustande kam, konnte noch nicht geklärt werden. Im Einsatz waren am Freitag die Feuerwehre­n aus Gammerting­en, Sigmaringe­n, Mengen, Meßkirch und Bad Saulgau mit insgesamt 20 Fahrzeugen. 60 Feuerwehrl­eute, fünf Rettungssa­nitäter und fünf Polizisten sind laut Joachim Pfänder für mehrere Stunden beschäftig­t gewesen. Wer für das undichte Paket verantwort­lich ist, ist derzeit noch offen.

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FOTO: THOMAS WARNACK

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