Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Landratsamt setzt Verstärkerbusse ein
70 000 Euro pro Monat – Max Stöhr: „Schulweg soll nicht zum Ansteckungsherd werden“
KREIS SIGMARINGEN (sz) - Die in Baden-Württemberg schnell ansteigenden Corona-Infektionszahlen und die damit einhergehende Ausrufung der Pandemiestufe drei erfordern neben der Maskenpflicht weitere Maßnahmen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), speziell in der Schülerbeförderung. Der Landkreis Sigmaringen reagiert darauf und wird nach den Herbstferien weitere Verstärkerbusse für den Schülerverkehr einsetzen. Das teilt das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit.
Konkret habe das Landratsamt Sigmaringen bei den Verkehrsunternehmen ab Montag insgesamt 21 Verstärkerfahrten mit einem finanziellen Volumen von rund 70 000 Euro pro Monat bestellt. Hiervon sollen rund 25 Schulen profitieren. „Durch das Vermeiden von vollen Schulbussen wird das Infektionsrisiko von Schülern deutlich verringert. Der Schulweg soll nicht zu einem Ansteckungsherd werden. Wir setzen daher alles daran, die Ansammlung von Schülern auf dem Schulweg zu entzerren“, wird Max Stöhr, Fachbereichsleiter Kommunales und Nahverkehr, zitiert.
Vor allem zu den gängigen Schulanfangsund -endzeiten komme es zu einem sehr hohen Fahrgastaufkommen im Öffentlichen Personennahverkehr. Doch eben in diesen sogenannten Stoßzeiten sei es für alle an der Schülerbeförderung beteiligten Akteure eine große Herausforderung, zusätzliche Busfahrer und Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen, da genau zu diesen Stoßzeiten bereits nahezu alle im Kreis verfügbaren Kapazitäten im Einsatz seien.
In einer Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen vor Ort sei es dem Landkreis dennoch gelungen, weitere Buskapazitäten zu schaffen. Auch die Verkehrsunternehmen untereinander helfen sich gegenseitig aus.
Neben dem Einsatz zusätzlicher und größerer Busse wird es unter anderem Stichfahrten geben, also ein Bus eine Strecke mehrmals oder in einer anderen Haltestellenreihenfolge abfahren. „Durch die Stichfahrten und zeitlich versetzte Verstärkerbusse
erhoffen wir uns zudem eine Entspannung an den Bushaltestellen. Die Schüler sowie deren Eltern bitten wir weiterhin, sowohl in den Bussen als auch an den Bushaltestellen, die Maskenpflicht und das Abstandsgebot einzuhalten“, betont Max Stöhr vom Landratsamt.
Sollte sich in den nächsten Wochen herausstellen, dass noch weitere Maßnahmen erforderlich sind, werde mit den Schulen noch einmal über eine Entzerrung der Unterrichtsbeginnund endzeiten diskutiert werden müssen, heißt es in der Mitteilung weiter.