Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt Pfullendorf legt Einschränkungen fest
Städtische Dienststellen und Stadtwerke ab Montag für Besucher geschlossen – Volkstrauertag abgesagt
PFULLENDORF - In Folge der rasant steigenden Infiziertenzahlen mit dem Corona-Virus und dem zweiten Maßnahmenpaket, das Bund und Länder ab kommenden Montag beschlossen haben, hat auch die Stadt Pfullendorf wieder Einschränkungen des öffentlichen Lebens festgelegt. In einem Pressegespräch am Donnerstag haben Bürgermeister Thomas Kugler, Hauptamtsleiter Simon Klaiber und Ordnungsamtsleiter Manuel Oberdorfer vorgestellt, welche Maßnahmen bis Ende November ergriffen werden. Bereits dieses Wochenende gelte im ganzen Kreisgebiet für die Gastronomie und für alle Stellen, an denen Alkohol verkauft wird, von 23 bis 6 Uhr eine Sperrstundenregelung, deren Einhaltung auch von der Polizei überwacht werde.
Trotz des Versuchs, die Infektionszahlen zu senken, sollen nach dem Willen des Rathauschefs und der Arbeitsgruppe Corona die Infrastruktur und das gesellschaftliche Leben so weit und so lange wie möglich erhalten bleiben.
Wichtigste Maßnahme sei, dass das Rathaus, alle städtischen Dienststellen und die Stadtwerke ab Montag wieder für den Besucherverkehr geschlossen werden. Statt Behördengängen
sollen die Online-Dienste der Stadt genutzt werden. Gespräche sind nur noch telefonisch möglich. Das Bürgerbüro und die Kfz-Zulassungsstelle bleiben mit jeweils zwei Schaltern geöffnet. Allerdings muss für beide Einrichtungen vorab ein Termin unter der Hotline 07552/25 11 24 vereinbart werden. „Die Tür zum Bürgerbüro ist geschlossen, angemeldete Bürger werden eingelassen“, erklärte Manuel Oberdörfer die Vorgehensweise. Autohäuser können ihre Unterlagen für An- und Abmeldungen vormittags bis 10 Uhr bringen und werden später benachrichtigt, wenn die Papiere fertig sind.
Eine weitere Maßnahme sei, dass alle Sporthallen und das Hallenbad geschlossen werden. Lediglich Schulsport sei noch möglich. Die Volkshochschule stelle ihren Betrieb ein und alle Veranstaltungen in der Stadthalle werden abgesagt. Lediglich der Gemeinderat darf dort am 19. November nach jetzigem Stand noch tagen. Die Stadtbücherei bleibt vorerst im reduzierten Betrieb und mit Zugangsbeschränkung geöffnet. Hier und auch zur Musikschule wartet die Stadt noch auf konkrete Bestimmungen des Gesetzgeber. Das Pflegeheim soll für Besucher geöffnet bleiben, damit die sozialen Kontakte der betagten Bewohner nicht abbrechen. Allerdings werden neue strengere Besucherregelungen festgelegt. Auch der Betrieb des Bürgerbusses soll so lange wie möglich aufrecht erhalten werden. Für den Besuch des Wochenmarkts am Dienstag und Samstag gilt ab sofort Maskenpflicht, ebenso immer dann, wenn viele Menschen in den Straßen und insbesondere in der Fußgängerzone unterwegs seien und der Mindestabstand nicht gewährleistet ist. Eine entsprechende Beschilderung erfolge. Die Spielplätze bleiben vorerst geöffnet und werden wieder mit Hinweistafeln zu den geltenden Vorschriften ausgestattet. Die Schulen und Kindertagesstätten bleiben nach den aktuell geltenden Vorschriften ebenfalls geöffnet. Dort werden zusätzliche Hygienemaßnahmen ergriffen. Ausreichend Desinfektionsmittel und Schutzausrüstung habe die Stadt eingelagert. Trotzdem, so der Bürgermeister, sollen die Bestände noch einmal gesichtet und für einen langen Corona-Winter aufgestockt werden. Eine ganze Reihe von Veranstaltungen wurden bereits abgesagt, darunter auch die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag und die Martini-Sitzung der Narrenzunft Stegstrecker. Kirchliche Veranstaltungen, erklärte Kugler, dürfen aktuell noch nach den bisher geltenden Vorschriften erfolgen. Für Beerdigungen werden noch genaue Richtlinien erlassen.
Anders als während der Kontaktbeschränkungen im Frühjahr dürfen jetzt die Einzelhandelsgeschäfte geöffnet bleiben. Kugler bat ausdrücklich um deren Unterstützung in dieser schwierigen Zeit. Gleichzeitig weist er auf den nach wie vor bestehenden Service der Stadt hin. Wer zuhause bleiben muss oder möchte, wendet sich für Einkäufe und Besorgungen dienstags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr an Ruth Schuttkowski. Sie könne auf eine stattliche Liste von Ehrenamtlichen zurückgreifen, die gern helfen würden.