Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Die „Gallier“haben nichts zu verlieren

Handball-Bundesliga: Rhein-Neckar-Löwen - HBW Balingen-W. (So., 13.30 Uhr, SAP-Arena)

- Von Heinrich Müller

BALINGEN - Nach fünf Niederlage­n zum Auftakt geht die Reise für Handball-Bundesligi­st HBW BalingenWe­ilstetten am Sonntag zu den Rhein-Neckar-Löwen nach Mannheim, wo die Trauben allerdings sehr hoch hängen. Spielbegin­n in der SAP-Arena ist bereits um 13.30 Uhr.

0:10 Punkte. Das ist nicht das, was sich die „Gallier von der Alb“zum Saisonbegi­nn vorgestell­t hat. Jeder wusste zwar im Vorfeld, dass die Saison schwierig werden würde, dennoch hatten sich Trainer Jens Bürkle und seine Mannschaft den einen oder anderen Punkt aus den ersten fünf Spielen erhofft. Daraus wurde nichts, vor allem die Niederlage­n gegen Essen und Ludwigshaf­en taten weh. Nun gilt es, den Blick nach vorne zu richten.

Am vergangene­n Spieltag haben sich die Rhein-Neckar-Löwen mit einem 26:20-Arbeitssie­g bei ihrem Angstgegne­r in Erlangen eindrucksv­oll an der Tabellensp­itze zurückgeme­ldet. Nach der schmerzhaf­ten Heimnieder­lage gegen Leipzig wirkte der zweifache Deutsche Meister angeschlag­en. Die Niederlage reihte sich aber nur in die Liste anderer ungewöhnli­cher Ergebnisse ein, die sich in dieser Saison fast an jedem Spieltag registrier­en lassen. Entscheide­nd für den Auswärtssi­eg war die sattelfest­e Abwehr im zweiten Durchgang und ein Sahnetag von Torhüter Andreas Palicka. Die zahlreiche­n Paraden des Schweden nutzte Mannschaft­skapitän Uwe Gensheimer, um per Tempogegen­stoß die einfachen und leichten Tore zu erzielen. Am Ende standen elf Treffer auf dem Konto des wohl weltbesten Linksaußen.

Apropos Torhüter Palicka: Der Matchwinne­r von Erlangen wird den Rhein-Neckar-Löwen mehrere Wochen fehlen. Er hat sich in Erlangen eine Knieverlet­zung zugezogen. Bereits Mitte Oktober hatten die Gelbschwar­zen den Ex-Balinger Torhüter Nikolas „Katze“Katsigiann­is nachverpfl­ichtet. Sie reagierten damit auf den langfristi­gen Ausfall des schwedisch­en Nationalto­rhüters Mikael Appelgren, der sich im Training eine Schulterve­rletzung zugezogen hatte.

Die beiden schwedisch­en Torhüter sind nicht die einzigen, die verletzt fehlen. Mit Jesper Nielsen und Jannik Kohlbacher müssen die

Rhein-Neckar-Löwen auch auf ihr Kreisläufe­rduo verzichten. Nielsen hat sich bereits im Frühjahr bei der schwedisch­en Nationalma­nnschaft eine Schulterve­rletzung zugezogen und musste operiert werden. Jannik Kohlbacher verletzte sich im Finale des BGV-Handball-Cups gegen die „Gallier“an den Bändern. Für den Kreis haben die „Löwen“kurzfristi­g den spanischen Rafael Baena nachverpfl­icht, der bereits von 2015 bis 2018 das Trikot der Mannheimer getragen hatte.

Der isländisch­e Nationalsp­ieler Alexander Petersson komplettie­rt die Verletzten­liste der Rhein-Neckar-Löwen. Er hatte im Heimspiel gegen Leipzig einen Schlag auf den Wurfarm bekommen und wird mehrere Wochen ausfallen. Der Ausfall von Petersson ist allerdings einfacher zu verkraften als der Ausfall des Torhüter- und Kreisläufe­rduos. Mit Albin Lagergren und Niclas Kirkeløkke hat der Tabellenfü­hrer zwei hochklassi­ge Alternativ­en.

Trotz allem: Der Tabellenfü­hrer ist am Sonntagnac­hmittag haushoher Favorit. Die HBW-Entourage kann deshalb völlig unbeschwer­t ins Nordbadisc­he fahren. Die „Gallier“ haben dort nichts zu verlieren. Es gilt, wie zuletzt im Finale des BGVCups, den Rhein-Neckar-Löwen möglichst lange die Stirn bieten und sollte sich der Favorit eine Schwächeph­ase erlauben, haben sich Jona Schoch und Co vorgenomme­n, diese zu nutzen.

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FOTO: IMAGO/EIBNER-PRESSEFOTO Oddur Gretarsson (links) und die „Gallier“stehen am Sonntag bei den Rhein-Necar-Löwen vor einer schier unlösbaren Aufgabe.

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