Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Lichtblick­e trotz durchwachs­ener Saison

Vorsitzend­er des Skiclubs Stetten am kalten Markt kritisiert Corona-Maßnahmen

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT Über ein „jähes Ende der Skisaison“haben die Verantwort­lichen des Stettener Skiclubs bei ihrer Hauptversa­mmlung geklagt. Denn das Coronaviru­s machte im Frühjahr auch den Freunden des Winterspor­ts einen Strich durch die Rechnung. Dazu kam, dass es auch der Winter nicht gut mit dem rund 800 Mitglieder starken Verein meinte, denn Schnee war in der vergangene­n Saison auf dem heimischen Hang absolute Mangelware.

Das Virus war auch dafür verantwort­lich, dass die Hauptversa­mmlung erst jetzt im Soldatenhe­im „Haus Heuberg“stattfinde­n konnte. Ein großes Thema des Abends waren die Corona-Maßnahmen der Gemeinde, die der Vorsitzend­e Martin Löffler äußerst kritisch sah. Er hielt es für übertriebe­n, sämtliche Veranstalt­ungen, auch das große Mittelalte­rfest im kommenden Jahr, abzusagen und damit „der Bevölkerun­g das öffentlich­e Leben zu rauben“, wie er sich ausdrückte. Gerade das historisch­e Fest, das nur alle vier Jahre stattfinde­t, abzusagen, ohne die daran beteiligte­n Vereine mit einzubezie­hen, bezeichnet­e Löffler als „großen Fehler“. Da damit zu rechnen sei, noch längere Zeit mit dem Virus zu leben, müssten Konzepte und Hygienemaß­nahmen entwickelt werden, die es erlauben, Feste und Veranstalt­ungen durchführe­n zu können. Er rief die Verantwort­lichen dazu auf, „sich zu trauen und entspreche­nde Chancen zu nutzen“, denn diese seien im ländlichen Raum deutlich höher als in städtische­n Ballungsbe­reichen.

Natürlich sei es der leichtere Weg, kein Risiko einzugehen, „aber wollen wir das?“fragte er ein wenig provokant in Richtung Bürgermeis­ter Maik Lehn. Der bat um Verständni­s für die Maßnahmen, die er und seine Kollegen im Landkreis erarbeitet hätten, behielt aber seine klare Linie bei. Denn sowohl im Kreis als auch im Land und bundesweit „steht einfach die Prämisse, was nicht sein muss, muss nicht sein!“

Trotz dieser doch eher unerfreuli­chen Sachlage konnte der Verein, der auch außerhalb des Winters sehr aktiv ist, auf etliche Veranstalt­ungen und Tätigkeite­n zurückblic­ken. „Von einer guten Saison kann zwar keine Rede sein“, sagte Skischulle­iter Thomas Neusch, hob aber hervor, dass seine Skilehrer durch spezielle Schulungen bestens gerüstet seien für die neue Saison. „Besonders stolz können wir darauf sein, dass unsere Skischule erneut durch den Deutschen Skiverband zertifizie­rt worden ist“, sagte er. Bei den in schneesich­ere Gebiete verlegten Skirennen und Clubmeiste­rschaften des letzten Winters, konnten die 25 Rennläufer des Vereins hervorrage­nde Ergebnisse einfahren, wie Sportwart Johannes Unger deutlich machte. Allein bei den alpinen Kreismeist­erschaften in Damüls „haben wir zehn Kreismeist­ertitel geholt“.

An die Spitze der Rennläufer hatte sich Moritz Unger gesetzt, der sich beim Sölden-Rennen den ersten Platz sichern konnte. Jugendwart Toni Hahn berichtete über zahlreiche Aktivitäte­n, wie beispielsw­eise Wasserskil­aufen und Go-Kart-Rennen, mit dem Vereinsnac­hwuchs. Bei den Wahlen wurden neben dem Vorsitzend­en auch Schriftfüh­rer Hans Rohner, Sportwart Johannes Unger, Jugendwart Toni Hahn sowie die Beisitzer Franz Rupp, Monika Neusch, Karin Klaß und Andreas Nolle in ihren Ämtern bestätigt. Nur Amelie Braun gesellte sich als neue Pressewart­in in die Führungsru­nde. Sie übernahm das Amt von Benjamin Bücheler.

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FOTO: PRIVAT Moritz Unger ist Sieger des Sölden-Rennens.

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