Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Lichtblicke trotz durchwachsener Saison
Vorsitzender des Skiclubs Stetten am kalten Markt kritisiert Corona-Maßnahmen
STETTEN AM KALTEN MARKT Über ein „jähes Ende der Skisaison“haben die Verantwortlichen des Stettener Skiclubs bei ihrer Hauptversammlung geklagt. Denn das Coronavirus machte im Frühjahr auch den Freunden des Wintersports einen Strich durch die Rechnung. Dazu kam, dass es auch der Winter nicht gut mit dem rund 800 Mitglieder starken Verein meinte, denn Schnee war in der vergangenen Saison auf dem heimischen Hang absolute Mangelware.
Das Virus war auch dafür verantwortlich, dass die Hauptversammlung erst jetzt im Soldatenheim „Haus Heuberg“stattfinden konnte. Ein großes Thema des Abends waren die Corona-Maßnahmen der Gemeinde, die der Vorsitzende Martin Löffler äußerst kritisch sah. Er hielt es für übertrieben, sämtliche Veranstaltungen, auch das große Mittelalterfest im kommenden Jahr, abzusagen und damit „der Bevölkerung das öffentliche Leben zu rauben“, wie er sich ausdrückte. Gerade das historische Fest, das nur alle vier Jahre stattfindet, abzusagen, ohne die daran beteiligten Vereine mit einzubeziehen, bezeichnete Löffler als „großen Fehler“. Da damit zu rechnen sei, noch längere Zeit mit dem Virus zu leben, müssten Konzepte und Hygienemaßnahmen entwickelt werden, die es erlauben, Feste und Veranstaltungen durchführen zu können. Er rief die Verantwortlichen dazu auf, „sich zu trauen und entsprechende Chancen zu nutzen“, denn diese seien im ländlichen Raum deutlich höher als in städtischen Ballungsbereichen.
Natürlich sei es der leichtere Weg, kein Risiko einzugehen, „aber wollen wir das?“fragte er ein wenig provokant in Richtung Bürgermeister Maik Lehn. Der bat um Verständnis für die Maßnahmen, die er und seine Kollegen im Landkreis erarbeitet hätten, behielt aber seine klare Linie bei. Denn sowohl im Kreis als auch im Land und bundesweit „steht einfach die Prämisse, was nicht sein muss, muss nicht sein!“
Trotz dieser doch eher unerfreulichen Sachlage konnte der Verein, der auch außerhalb des Winters sehr aktiv ist, auf etliche Veranstaltungen und Tätigkeiten zurückblicken. „Von einer guten Saison kann zwar keine Rede sein“, sagte Skischulleiter Thomas Neusch, hob aber hervor, dass seine Skilehrer durch spezielle Schulungen bestens gerüstet seien für die neue Saison. „Besonders stolz können wir darauf sein, dass unsere Skischule erneut durch den Deutschen Skiverband zertifiziert worden ist“, sagte er. Bei den in schneesichere Gebiete verlegten Skirennen und Clubmeisterschaften des letzten Winters, konnten die 25 Rennläufer des Vereins hervorragende Ergebnisse einfahren, wie Sportwart Johannes Unger deutlich machte. Allein bei den alpinen Kreismeisterschaften in Damüls „haben wir zehn Kreismeistertitel geholt“.
An die Spitze der Rennläufer hatte sich Moritz Unger gesetzt, der sich beim Sölden-Rennen den ersten Platz sichern konnte. Jugendwart Toni Hahn berichtete über zahlreiche Aktivitäten, wie beispielsweise Wasserskilaufen und Go-Kart-Rennen, mit dem Vereinsnachwuchs. Bei den Wahlen wurden neben dem Vorsitzenden auch Schriftführer Hans Rohner, Sportwart Johannes Unger, Jugendwart Toni Hahn sowie die Beisitzer Franz Rupp, Monika Neusch, Karin Klaß und Andreas Nolle in ihren Ämtern bestätigt. Nur Amelie Braun gesellte sich als neue Pressewartin in die Führungsrunde. Sie übernahm das Amt von Benjamin Bücheler.