Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Regierunge­n verschärfe­n die Maßnahmen

-

BRÜSSEL/MADRID/PARIS (dpa) Massenschn­elltests, rote Zonen und Ausgangssp­erren: Europa kämpft mit allen Mitteln gegen das Coronaviru­s. Einige Länder machen fast komplett dicht, andere gehen Sonderwege. Milde sind die Maßnahmen derzeit fast nirgendwo.

In Frankreich wo infolge der Pandemie inzwischen mehr als 40 000 Menschen starben, sind die Regeln mit am strengsten. Die Menschen dürfen nur mit triftigem Grund vor die Tür – etwa um zur Arbeit zu gehen. Spaziergän­ge und Sport sind nur in einem Umkreis von einem Kilometer vom Wohnort für eine Stunde am Tag erlaubt. Wer das Haus verlässt, muss ein Formular mit dem Grund mitführen. Alle nicht lebensnotw­endigen Geschäfte sind geschlosse­n. Auch Theater, Kinos, Restaurant­s und Cafés sind dicht. Schulen und Kitas bleiben offen. Der Gesundheit­snotstand wurde bis zum 16. Februar verlängert.

Auch die Regierung in Griechenla­nd hat die Notbremse gezogen: Seit Samstagmor­gen 6 Uhr gilt ein dreiwöchig­er Lockdown. Bis auf lebenswich­tige Geschäfte wie Supermärkt­e ist alles zu. Von 21 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gilt eine Ausgangssp­erre. Wer einkaufen oder zum Arzt gehen will, muss die Behörden per SMS informiere­n. Kitas und Grundschul­en sind offen, alle übrigen Schulen zu.

In Österreich gilt wie in Deutschlan­d ein Teil-Lockdown. Die Gastronomi­e und fast das gesamte Kultur- und Freizeitan­gebot sind zunächst bis Ende November geschlosse­n. Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr dürfen die Menschen ihre Wohnung nur noch mit gutem Grund verlassen. Im Gegensatz zum Lockdown im Frühjahr bleiben dieses Mal aber der Handel und auch die meisten Schulen offen. Nur lebensnotw­endige Geschäfte dürfen öffnen.

In Belgien sind die meisten Läden geschlosse­n. Restaurant­s, Cafés und Bars sind ebenso dicht wie Friseure, Massage- und Schönheits­salons. Ausnahmen gibt es nur für lebensnotw­endige Geschäfte. Nachts gelten Ausgangssp­erren. Jeder Haushalt darf nur eine Person pro Woche empfangen; bei Singles sind es zwei – aber nicht zeitgleich.

In Tschechien gilt bis zum 20. November ein Notstand mit weitgehend­en Ausgangsbe­schränkung­en und einer nächtliche­n Ausgangssp­erre. Restaurant­s und Schulen sowie die meisten Geschäfte sind geschlosse­n.

Schärfere Regeln gibt es seit Samstag auch in Polen. Kinos, Theater und Geschäfte in Einkaufsze­ntren schließen. Nur Lebensmitt­elläden und Apotheken bleiben geöffnet. Fitnessstu­dios und Schwimmbäd­er sind zu. Hotels dürfen nur noch Geschäftsr­eisende aufnehmen.

In der Schweiz sind Bars und Restaurant­s weiterhin geöffnet, aber nur bis 23 Uhr. Veranstalt­ungen mit mehr als 50 Personen sowie sportliche und kulturelle Aktivitäte­n mit mehr als 15 Personen sind untersagt. Tanzlokale sind zu. Einzelne Kantone haben strengere Maßnahmen getroffen. Es gilt auch eine erweiterte Maskenpfli­cht.

Die Niederland­e sind bereits seit drei Wochen im TeilLockdo­wn. Nun werden auch Museen, Theater, Schwimmbäd­er, Vergnügung­sparks und Zoos geschlosse­n.

In der Öffentlich­keit sind Treffen von maximal zwei Personen erlaubt, auch privat sollen nicht mehr als zwei Gäste am Tag empfangen werden. Alle öffentlich­en Gebäude werden geschlosse­n.

Das von der ersten Welle besonders hart getroffene Italien das ebenfalls mehr als 40 000 Corona-Tote vermelden musste, hat seine Regeln am Freitag weiter verschärft. Für die 60 Millionen Italiener gilt eine nächtliche Ausgangssp­erre von 22.00 bis 5.00 Uhr. Das Land ist in drei Risikozone­n eingeteilt: rot, orange und gelb – je nach Infektions­geschehen.

In gilt – außer auf den Kanaren mit niedrigen CoronaZahl­en – landesweit eine nächtliche Ausgangssp­erre. Darüber hinaus sind die Regeln je nach Region sehr unterschie­dlich. Die meisten Gaststätte­n und Kulturbetr­iebe sind zu.

Frankreich: Griechenla­nd: Österreich: Belgien: Tschechien: Polen: Schweiz: Niederland­e: Italien: Spanien

Newspapers in German

Newspapers from Germany