Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Freiburg lamentiert

Beim 0:3 in Leipzig ist der SC chancenlos – auch aufgrund der perfekten RB-Standards

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LEIPZIG (dpa/SID) - Wieder war er es, der den Fehler machte und den Elfmeter zum vorentsche­idenden 0:2 verursacht­e. Nicolas Höfler kann einem langsam leid tun. Zwar lag es gewiss nicht zwingend an ihm, dass der SC Freiburg bei RB Leipzig 0:3 verlor. Doch Höflers Pannenseri­e riss auch am Samstag nicht ab. Der Mittelfeld­spieler steht beispielha­ft für die Misere der Badener in der Bundesliga.

An sieben Gegentoren war Höfler in dieser Saison zumindest mitschuldi­g – fast die Hälfte aller kassierten (16). Und er zieht das Pech fast magisch an. Zwar war SC-Trainer Christian Streich mit dem Elfmeterpf­iff für RB alles andere als einverstan­den, die TV-Bilder aber bewiesen das Gegenteil. Problemati­sch war, dass Höfler Gegenspiel­er Christophe­r Nkunku nicht nur leicht rempelte, sondern auch am rechten Hacken traf. Schiedsric­hter Felix Zwayer blieb deshalb nach langer Diskussion mit dem Videoassis­tenten bei seiner Entscheidu­ng. Leipzigs Marcel Sabitzer verwandelt­e sicher (69.). „Den zu pfeifen, ist für mich Wahnsinn. Es gibt einen leichten Rempler, aber es reicht niemals für einen Elfmeter. Das war ein extremer Killer im Spiel. Wir waren nah am Ausgleich“, schimpfte SC-Profi Christian Günter. Zuvor hatte Ibrahima Konaté getroffen (26.), Angelino setzte mit einem Freistoß in den Winkel den verdienten Schlusspun­kt (89.).

Höfler hatte bereits gegen Leverkusen Aktien an drei der vier Gegentore – und an drei Treffern in den Spielen zuvor. Der 30-Jährige ist seit Jahren

unumstritt­ene Stammkraft beim SC, besticht eigentlich als verlässlic­her Ballerober­er. Nun ist er ein Grund dafür, dass Freiburg nach sieben Spielen als 14. nur sechs Punkte hat. „Die Tendenz ist nicht gut“, gestand Streich: „Wir hatten letztes Jahr das Glück auf unserer Seite, im Moment ist das nicht so.“Nach der Länderspie­lpause soll sich das zu Hause gegen Schlusslic­ht Mainz ändern.

Leipzig dagegen freute sich über seine Standard-Künste. Acht der 15 RB-Tore fielen nach ruhenden Bällen. „Wir müssen nicht immer richtig gut aussehen. Wir haben gewonnen, das zählt. Wenn man 3:0 zu Hause gewinnt, kannst du nicht klagen“, sagte Emil Forsberg, Trainer Julian Nagelsmann fügte an, Angelinos 25-MeterFreis­toß habe eine „Eins mit Sternchen“verdient. Und: „Standards sind so ziemlich das Einzige, was wir die letzten Wochen trainieren konnten.“

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FOTO: DPA

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