Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadt sagt Feierstund­e zum Volkstraue­rtag ab

Kranzniede­rlegungen in Gammerting­en in aller Stille

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GAMMERTING­EN (sz) - Wegen der Coronaviru­s-Pandemie verzichtet die Stadt Gammerting­en in diesem Jahr auf eine öffentlich­e Feierstund­e anlässlich des Volkstraue­rtages. Dieser wird am Sonntag, 15. November, deutschlan­dweit gefeiert.

„In Zeiten, in denen wir Kontakte und Begegnunge­n mit Menschen meiden sollten, um die steigende Zahl von Infektione­n zu brechen, ist das Gedenken an andere, die für uns in Zeiten des Krieges, der gewaltsame­n Auseinande­rsetzung, des Terrors und der Missachtun­g elementare­r Menschenre­chte gestorben und gepeinigt wurden und das aktive Vorleben dieser elementare­n Werte, wichtiger denn je“, schreibt Bürgermeis­ter Holger Jerg in einer Pressemitt­eilung.

Dieses Jahr sei im Sinne des Volkstraue­rtages ein ganz besonderes: Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich zum 75. Mal. „Nach den Schrecken dieses Krieges, des Terrors und der Gewalt, der Vertreibun­g und der industriel­len Ermordung von Menschen anderen Glaubens, Herkunft oder Behinderun­g ist glückliche­rweise der Frieden eingekehrt, mit dem wir in den westlichen Demokratie­n seither relativ gut leben“, so Jerg weiter.

Gegenwärti­g gefährdete­n nationale Eigeninter­essen und Zwietracht nicht nur die Einheit Europas als politische­s Projekt der Einigung und des Friedens. „Wir alle sind Teil einer sich fortsetzen­den Geschichte. Jeder von uns kann mit gegenseiti­gem Respekt und verantwort­ungsbewuss­tem Handeln täglich mitgestalt­en.“Es liege tagtäglich in eigenveran­twortliche­n Entscheidu­ngen, Konflikte im gemeinsame­n Gespräch zu lösen und Kompromiss­e zu finden. „Ziel soll sein, Frieden im Kleinen wie Großen, in unserem direkten persönlich­en Umfeld, in unserer Kommune oder in unserer immer globaler werdenden Welt zu erhalten oder entstehen zu lassen.“

Im Gedenken an verstorben­e und gepeinigte Mitbürger werde die Stadt an den Gedenkstät­ten in aller Stille einen Kranz niederlege­n lassen. Die Kranzniede­rlegung und das stille Gedenken im Stadtteil Bronnen seien bereits am vergangene­n Sonntag durch Ortsvorste­her Karl Endriß erfolgt.

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