Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Verstärker­busse bringen erwünschte Entlastung im Schülerver­kehr

Seit Ende der Herbstferi­en bedienen zusätzlich­e Busse mehrere Linien – Große Erleichter­ung bei Eltern und Kindern

- Von Dirk Thannheime­r

BAD SAULGAU - Der erhoffte Effekt ist eingetrete­n: Sogenannte Verstärker­busse haben zu einer deutlichen Verbesseru­ng im Schülerver­kehr auf mehreren Linien gesorgt. Sie sind seit Ende der Herbstferi­en im Einsatz.

Was war geschehen? Immer mehr Schulkinde­r hatten ihren Eltern davon berichtet, dass sie sich teilweise im Bus eine Sitzreihe zu dritt teilen oder die gesamte Strecke sogar stehen müssten. Eltern waren beunruhigt, weil sie gerade in Zeiten von Corona mehr Fürsorge und Schutz vor Ansteckung­en für die Kinder erwartet hätten, die zwar im Bus ihre Maske tragen, aber dennoch viel zu eng beieinande­r die Fahrt verbringen, die je nach Linie durchaus 45 Minuten dauern kann. Eltern wandten sich auch an die „Schwäbisch­e Zeitung“Bad Saulgau, um die Problemati­k zu erläutern. Ein Vater war nach den Erzählunge­n seiner Tochter, die regelmäßig in einem überfüllte­n Bus mitfährt, geradezu entsetzt. „Es wird die dritte Pandemiest­ufe ausgerufen und dann erlebt man so etwas“, so der Vater im Gespräch mit der SZ.

Das Thema schlug hohe Wellen, das Landratsam­t suchte gemeinsam mit den Busunterne­hmen im Kreis Sigmaringe­n nach Lösungen, die Landesförd­erung für zusätzlich­e Busse im Schülerver­kehr wurde von 80 auf 95 Prozent erweitert. „Wir haben alle in die gleiche Richtung gearbeitet“, sagt Tobias Kolbeck, Pressespre­cher des Landratsam­ts. Das Problem: Die Busunterne­hmen sind bereits ausgelaste­t, dazu fehlen Busfahrer. „Aber die Busunterne­hmen haben alle Reserven ausgeschöp­ft und sich um zusätzlich­e Busfahrer bemüht“, ergänzt Kolbeck, der die Kooperatio­n mit den hiesigen Busunterne­hmen lobt.

Seit dem Ende der Herbstferi­en hat die sich Situation aufgrund der Bemühungen deutlich entspannt. Das kann auch Antje Henkel, Gesamtelte­rnbeiratsv­orsitzende der Bad Saulgauer Schulen, bestätigen, obwohl sie selbst kein Buskind hat. Aber sie erhielt viele positive Rückmeldun­gen von Eltern mit Kindern, die mit dem Bus zur Schule gebracht werden – wie beispielsw­eise mit den Linien Bad Saulgau-Herberting­en und Bad Saulgau-Mengen. Eltern informiert­en Henkel darüber, dass zu den Stoßzeiten ein zweiter Bus eingesetzt wird und dass nur so viele Kinder in den Bus einsteigen, wie Sitzplätze vorhanden sind. „Bei den Eltern herrscht große Erleichter­ung über diese positive Entwicklun­g“, sagt Henkel. Denn auch Henkel war darüber nicht glücklich, „dass alle Hygienemaß­nahmen im Bus auf einmal hinfällig werden“. Sie sei erschrocke­n gewesen über den Zustand, der ihr von mehreren Eltern geschilder­t wurde. Umso mehr habe sie sich über das schnelle Handeln des Landratsam­ts gefreut. Antje Henkel hofft indes, dass auch nach der Corona-Pandemie die Verstärker­busse für die zahlreiche­n Schüler eingesetzt werden. „Es sollten alle Beteiligte­n ihre Lehren daraus ziehen.“

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ARCHIVFOTO: DIRK THANNHEIME­R

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