Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Kleines Hilfspaket für Vereine

Sportkreis Ravensburg unterstütz­t Clubs in Oberschwab­en und im Allgäu

- Von Thorsten Kern

RAVENSBURG - 30 000 Euro sind „kein riesiger Baustein“, das weiß Karlheinz Beck. Der Präsidiums­sprecher des Sportkreis­es Ravensburg ist dennoch froh, dass die 312 Vereine von Wilhelmsdo­rf bis Isny in Zeiten der Corona-Krise ein bisschen Unterstütz­ung erhalten können. Ganz gezielt im Blick hat der Sportkreis bei seinem Hilfspaket die Jugendlich­en.

Vielen Vereine gehe es im November-Lockdown nicht gut, sagt Beck. „Vieles bricht weg, es wird schwierig.“Bei einer bundesweit­en Sitzung der Sportämter – Beck ist in Ravensburg Leiter des städtische­n Amts für Jugend, Schule und Sport – gab es aus manchen Bundesländ­ern alarmieren­de Zahlen. „Bei manchen Großverein­en sind zum Teil bis zu 1000 Mitglieder ausgetrete­n“, sagt Beck. Daher stellten sich die Präsidiums­mitglieder des Sportkreis­es die Frage, wie sie die Vereine in Oberschwab­en und im Allgäu ein wenig unterstütz­en könnten.

Enstanden ist die „Corona-Hilfe 2020“. Bis zum 11. Dezember können Vereinsver­treter auf der Homepage des Sportkreis­es ein Antragsfor­mular herunterla­den oder es gleich online ausfüllen. Für jeden gemeldeten Jugendlich­en gibt es dann einen Euro. „Das ist nicht viel, aber so können wir großen und kleinen Vereinen gleicherma­ßen helfen“, meint Beck. Da es derzeit – und größtentei­ls schon das ganze Jahr – keine Vereinsfes­te, Turniere oder Zuschauere­innahmen

gegeben hat, fehlen vielen Clubs einkalkuli­erte Einnahmen. Durch die „Corona-Hilfe 2020“könnte etwa der TSB Ravensburg als einer der größten Vereine laut Beck bis zu 1600 Euro erhalten – „das ist auch als kleine Motivation­shilfe gedacht“. Am Beispiel des TSB macht Beck deutlich, wie schwierig das Jahr 2020 für Sportverei­ne war und ist: Der Ravensburg­er Stadtlauf fiel aus, das inklusive Sportfest fiel aus, bei Fußballspi­elen gab es kaum oder gar keine Zuschauer. Dazu fällt derzeit überall das Training aus. „Kinder und Jugendlich­e trifft das ganz besonders“, sagt Beck. „Sie können das manchmal auch noch gar nicht so genau verstehen.“Es sei aber auch schwierig zu erklären, warum man in der Schule Sportunter­richt habe, aber kein Vereinstra­ining und sich nicht mal mit mehr als einem Freund draußen treffen dürfe. Die Vereine hätten in den vergangene­n Monaten viel Zeit und Geld in Hygienekon­zepte gesteckt, „die funktionie­rt haben“. Beck weiß als städtische­r Amtsleiter natürlich, dass man es momentan nicht allen Recht machen kann. Dass es angesichts der steigenden Corona-Fälle Einschränk­ungen gibt, hält Beck für „absolut notwendig“. „Aber hoffentlic­h dauert diese Phase nicht mehr lange.“Sonst befürchtet er noch schwerere Zeiten für einige Vereine. „Unsere Aufgabe als Sportkreis ist es, die Vereinen in solch einer Zeit zu unterstütz­en“, meint Beck. „Wir brauchen jetzt kein Geld in Rücklagen zu halten, wir müssen jetzt helfen.“

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