Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Ausdruck einer Zuversicht“
Erzbischof Burger predigt zur Einweihung der Kirche St. Martin in Meßkirch
MESSKIRCH (sz) - Diese Kirche „ist ein Ort der Gottesbegegnung und das in zweierlei Hinsicht“, sagte Erzbischof Stephan Burger beim Festgottesdienst zum Patrozinium mit feierlicher Einweihung der St. Martinskirche in Meßkirch am Sonntag. So sei das nach langer Renovierungsphase wieder geöffnete Kirchengebäude auf Gott und gleichzeitig auf den Menschen hin ausgerichtet, der darin Christus „begegnen darf“. Dafür stehe exemplarisch auch die Mantelteilung durch den heiligen Martin. „Aus dieser Überzeugung, dass Gott bei uns ist, hat ein heiliger Martin und haben unsere Vorfahren gelebt“, sagte der Erzbischof.
Die Corona-Pandemie zeige, so der Erzbischof weiter, dass dieser Glaube an Gott keine Selbstverständlichkeit sei. So scheine „Kirche als die Gemeinschaft derer, die von Gott gerufen“sind, nicht nur durch die Pandemie in Gefahr zu stehen. „Alle Veränderungen werden die Situation nicht verbessern, wenn es uns nicht gelingt, die uns von Christus geschenkte Frohe Botschaft täglich neu zu eigen zu machen“, bekräftigte der Erzbischof. Nicht nur für ein Gebäude sei das Fundament wichtig und entscheidend, so Stephan Burger: „Wir brauchen ganz persönlich wie auch als Gesellschaft ein verlässliches Fundament, gerade in so wechselvollen Zeiten wie den heutigen.“Demnach sei das renovierte Kirchengebäude
auch als Sinnbild Ausdruck einer Zuversicht, denn der Bau dieser Kirche zeige, dass Glaube, Hoffnung und Liebe schon in der Vergangenheit getragen haben und auch kommende Generationen tragen können.
Die St. Martinskirche gehört zu den frühesten Kirchengründungen zurzeit der fränkischen Missionierung im Südwesten Deutschlands. Die in spätgotischer Zeit errichtete Kirche wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil umgebaut. Bekannt ist das Kirchengebäude insbesondere aufgrund der Nepomukkapelle, der Bronzeepitaphe der Grafen von Zimmern sowie des „Dreikönigsbildes“des Meisters von Meßkirch. In den vergangenen zwei Jahren wurde die Kirche sowohl außen als auch innen aufwendig renoviert. Finanziert wurde das Projekt von der Kirchengemeinde Meßkirch-Sauldorf, der Erzdiözese, dem Land, dem für das Projekt gegründeten Bauförderverein, der Stiftung Denkmalschutz, der Stadt Meßkirch und aus Bundesmitteln des Denkmalpflegeprogramms Kultur und Medien (BKM).