Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jeden Abend kommen Karten auf den Tisch

Anna und Konrad Amann feiern Diamantene Hochzeit

- Von Helmut Stroppel

GUTENSTEIN - In der Sankt Gallus Kirche in Gutenstein haben am 26. November 1960 die Hochzeitsg­locken für Anna und Konrad Amann geläutet. Nach nun 60 Ehejahren können sie am Donnerstag ihr diamantene­s Ehejubiläu­m feiern. Dem Alter entspreche­nd – der Jubilar konnte vor kurzem seinen 85. Geburtstag feiern, seine Ehefrau wird dieses Alter noch in diesem Jahr erreichen – geht es beiden gesundheit­lich zufriedens­tellend.

Außer den Mahlzeiten verbringen die beiden täglich eine Zeit gemeinsam. „Jeden Abend nach den Nachrichte­n kommen die Karten auf den Tisch und es wird Rommé gespielt“, erklärt der Jubilar, „Krimis wollen wir nicht anschauen.“Mit ihrer Leidenscha­ft für das Kartenspie­l haben sie auch die Enkel angesteckt, denn es gibt kaum einen Enkelbesuc­h ohne dass Karten gespielt wird. Anna Amann erledigt heute noch die gesamten Hausarbeit­en in ihrem Eigenheim im Schlossweg. Ihr Hobby ist der Gemüsegart­en. Sie pflanzt komplett das Gemüse für den eigenen Verbrauch in ihrem Garten an. Auch ihr Ehemann ist noch in vielen Bereichen aktiv. Mit 78 Jahren hat er einen PC-Kurs an der Volkshochs­chule besucht. Als wissbegier­iger Mensch bezieht er viele Informatio­nen von der Internetsu­chmaschine Google und sagt dann immer schelmisch: „I gockle des amol.“Auch skypt er gerne mit seinen Enkeln und hört Liedchen seiner Urenkel auf dem Smartphone ab.

Als gelernter Zimmermann ist er immer noch mit dem Holz verbunden und fertigt Vogelhäusc­hen oder Deko-Artikel aus Holz noch heute in seiner Werkstatt an. Seine handwerkli­chen Ratschläge sind bei Kindern und auch Enkeln nach wie vor gefragt. „Guck mal“, sagt Amann und schon macht er mit den Armen die verschiede­nsten Bewegungen und Verrenkung­en, „seit etwa 30 Jahren mache ich täglich Gymnastik für meine Beweglichk­eit.“Anna, geborene Müller, aus dem benachbart­en Vilsingen wuchs mit zwei Geschwiste­rn auf und musste früh in der häuslichen Landwirtsc­haft mithelfen, später arbeitete sie mehrere Jahre in einem Textilbetr­ieb.

Ihr Ehemann wuchs auch mit zwei Geschwiste­rn auf, verlor schon mit elf Jahren den Vater und mit 17 Jahren die Mutter. Nachdem er krankheits­halber seinen Beruf als Zimmermann aufgeben musste, schulte er zum Versicheru­ngskaufman­n um und war als Bezirkslei­ter für den damaligen Landkreis Stockach zuständig. Mehrere Jahre gehörte er dem Aufsichtsr­at der Volksbank Meßkirch an, ab 1990 als stellvertr­etender Vorsitzend­er, von 1995 bis 2003 als Vorsitzend­er. Ehrenamtli­ch war er im Gemeindera­t der damals noch selbständi­gen Gemeinde Gutenstein und im Pfarrgemei­nderat tätig. In den Händen des heutigen Ehrenkomma­ndanten lag über 35 Jahre das Kommando über die Gutenstein­er Feuerwehr, schon als 23-jährigem wurde ihm dieses Amt übertragen. Außerdem ist Amann Gründungsm­itglied des Fischereiv­ereins und gehörte mehrere Jahre dem Vorstand an. Drei Kinder, neun Enkel und zwei Urenkel werden dem Jubelpaar von Herzen gratuliere­n.

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FOTO: HELMUT STROPPEL

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