Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Göge trauert um Heimatdichterin
BREMEN (wb) - Nach einem erfüllten Leben ist Maria Stauß aus Bremen am 17. November im Alter von 96 Jahren gestorben. Bekannt wurde Maria Stauß über die Göge hinaus als Heimatdichterin. Obwohl ihr als Bäuerin nicht viel Zeit für das Dichten blieb, nutzte sie jede freie Minute, um ihre Verse aufzuschreiben, die ihr gerade einfielen, sei es beim Melken oder beim Misten. Maria Stauß war ein echtes Gögemer Gewächs. Geboren wurde sie am 22. Februar 1924 als ältestes von sieben Kindern des Ehepaares Lorenz und Emilie Fetscher. Als ältestes Kind musste sie früh auf dem elterlichen Hof viele Arbeiten übernehmen.
Nach dem Krieg lernte sie ihren Mann Franz kennen, mit dem sie aus dem Nichts eine Landwirtschaft aufbaute. Aus der Ehe erwuchsen drei Söhne, elf Enkel und sechs Urenkel. Ihr ganzes Leben und das ihres Mannes, der 2001 starb, hat sie in einem Bändchen aufgeschrieben. Nicht nur das: In fünf Büchern hat sie das Leben im Dorf, die Menschen, die Natur und ihre geliebte Heimat in Versform oder als Erzählung aufgeschrieben, in gögemer Mundart, aber auch in Schriftdeutsch. Bemerkenswert ihre Schrift: deutsche Schreibschrift, wie gedruckt.
Noch mit 95 Jahren schrieb sie Gedichte und veröffentlichte sie in der Gemeindezeitung. Maria Stauß hat mit ihren Werken einen wahren Schatz der schwäbischen Mundart und der Heimatgeschichte ihres Dorfes Bremen und der Göge hinterlassen.