Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schülerrat kritisiert Landrat und Kultusministerin
Schülervertreter fühlen sich bei Eisenmann-Besuch in Ravensburg übergangen
RAVENSBURG - Der Ravensburger Schülerrat fühlt sich beim Besuch von Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in Ravensburg übergangen. Das Gremium kritisiert in einem Brief an Eisenmann, Landtagsabgeordnete aus der Region, Landrat Harald Sievers und Rektoren, dass ausgerechnet die Schüler beim Thema Digitalisierung übergangen würden.
Wie berichtet, hatte die Kultusministerin sich am Freitag auf Einladung des Landratsamtes das berufliche Schulzentrum Ravensburg angeschaut und dabei vor allem über Strategien und Perspektiven für den Digitalunterricht im Landkreis Ravensburg informiert. Weder die Schülersprecher der betroffenen Schulen noch der Schülerrat seien zu dem Termin eingeladen und auch nicht informiert worden, so die Kritik in einem offenen Brief.
Joshua Bernhart, Sprecher des Ravensburger Schülerrates, sagt dazu: „Es ist die Zukunft der Schülerinnen und Schüler, über die hier gesprochen wird.“Durch die „weitreichenden Erfahrungen aus dem ersten Lockdown und durch eine generelle Digital-Affinität“könnten Schüler viel Konstruktives zu dem Thema beitragen, heißt es in dem Schreiben weiter.
Im Gespräch über Schule müssten grundsätzlich immer auch Schülervertreter und Eltern als Bestandteil der Schulgemeinschaft angehört werden. Bernhart: „Dies ist deswegen wichtig, weil jede Gruppierung den Schulalltag anders wahrnimmt und damit auch andere Standpunkte vertritt.“
„Im Sinne der inhaltlichen Vielfalt und der Demokratiebildung“bittet der Schülerrat die Kultusministerin und den Landrat in dem offenen Brief „eindringlich, zukünftig die demokratisch legitimierten Schülervertretungen aller Ebenen aktiv miteinzubeziehen“.