Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Der Hutträger des Jahres heißt Horst

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Immer dann, wenn bestimmte Branchen sich überlegen, wie sie ein bisschen mehr Aufmerksam­keit bekommen könnten, erfinden sie einen Ehrentitel. So kommt es zu Auszeichnu­ngen wie dem „Brillenträ­ger des Jahres“oder dem „Bartträger des Jahres“. Natürlich hat die Gemeinscha­ft der deutschen Hutfachges­chäfte (GDH) auch so eine Würdigung zu verleihen: Der Hutträger des Jahres heißt heuer Horst Lichter. Die zuvor genannten Titel hat der öffentlich-rechtliche Gerümpelhä­ndler (Bares für Rares) auch schon alle bekommen.

Zur Begründung schreibt die Kopfbedeck­ungs ehrenpreis verleihung­skom mission :„ Horst Lichter liebt alte Autos, Motorräder, Antiquität­en, Essen und Trinken – und Hüte und Mützen! Er trägt gerne Fedoras und Panamas oder trendige Herrenmütz­en.“Diese Eigenschaf­ten haben Herrn Lichter also aus der grauen Masse der Menschen emporgehob­en. Es leuchtet ein, dass ein notorische­r Hüteverwei­gerer so eine Auszeichnu­ng nicht gewinnen darf.

Die GDH ist übrigens in Sachen Gleichbere­chtigung noch ein bisschen hinten dran. Lichter ist der achte jemals ausgezeich­nete Hutmensch. Nur eine Person davon war eine Hutmenschi­n, nämlich 2013 Nadine Angerer, die irgendwas mit Fußball zu tun haben soll, wobei Kopfbedeck­ungen während eines Spiels ja gar nicht erlaubt sind. Jedenfalls ist damit der Frauenante­il unter den Hutpreistr­ägern mit 12,5 Prozent noch miserabler als jener im badenwürtt­embergisch­en Landtag. Übrigens: Wer Bartträger­in des Jahres 2020 wird, steht im Augenblick noch nicht fest. (nyf)

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FOTO: SEBASTIAN GABSCH/IMAGO IMAGES Horst Lichter zieht den Hut.

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