Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Arbeitslosenzahl im Kreis geht zurück
Die Agentur für Arbeit in Balingen verzeichnet positive Zahlen – Landesweit stärkster Rückgang
KREIS SIGMARINGEN (sz) - Den dritten Monat in Folge geht die Arbeitslosigkeit nach dem starken Anstieg zu Beginn der Corona-Krise zurück. Die Agentur für Arbeit Balingen verzeichnet in den vergangenen vier Wochen den landesweit stärksten Rückgang. 340, also 4,5 Prozent weniger Arbeitslose, führen zu einem auf 7100 gesunkenen Arbeitslosenbestand, teilt die Balinger Agentur in einer Pressemitteilung mit.
„Natürlich liegt die Arbeitslosigkeit nach den schwierigen Frühjahrsund Sommermonaten weiter deutlich über den Vorjahreswerten“, räumt Anke Traber, Chefin der Agentur für Arbeit Balingen, ein. „Dennoch ist die Entwicklung zuletzt wirklich ermutigend“, so Traber weiter. Dass im November die Zahlen sinken, sei eher unüblich und „war insbesondere in dieser Größenordnung nicht zu erwarten“, ergänzt die Chefin der Arbeitsagentur. Dass der Arbeitsmarkt nach wie vor aufnahmefähig ist, belegt die im Vergleich zum November 2019 um 240 höhere und damit um mehr als die Hälfte gestiegene Zahl derer, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.
Eine Personengruppe konnte mit einem Rückgang um fast fünf Prozent in den vergangenen vier Wochen von der zuletzt besseren Arbeitsmarktentwicklung leicht überdurchschnittlich profitieren. 460 arbeitslos gemeldete Menschen im Kreis Sigmaringen und im Zollernalbkreis sind schwerbehindert. „Nicht nur anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember lohnt es sich, über die Einstellung Behinderter nachzudenken. Unternehmen sollten solche Chancen bieten, denn sie gewinnen dadurch meist besonders motivierte und qualifizierte Fachkräfte“, empfiehlt Traber.
Die Arbeitslosenquote ist in beiden Landkreisen um jeweils zwei Zehntel gesunken. Im Landkreis Sigmaringen liegt sie nach einem Rückgang um 110 Personen bei 2650 Arbeitslosen, also 3,5 Prozent. 65 Prozent davon werden von der Agentur für Arbeit betreut, 35 Prozent vom Jobcenter Landkreis Sigmaringen. Im Zollernalbkreis ist die Arbeitslosenquote mit 4,1 Prozent etwas höher. Derzeit sind dort 4450 Arbeitslose gemeldet, von denen 60 Prozent durch die Agentur für Arbeit und 40 Prozent vom Jobcenter Zollernalbkreis betreut werden. Zum Landkreis gehören die Geschäftseinheiten in Albstadt, Balingen und Hechingen, in denen die Quote um ein bis drei Zehntel sank. Albstadt hat nach wie vor mit 4,9 Prozent die höchste Quote, gefolgt von Hechingen mit 3,7 und Balingen mit 3,6 Prozent.
Mit erneut 830 neuen Stellenangeboten meldeten die heimischen Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Balingen und der Jobcenter Landkreis Sigmaringen und Zollernalbkreis im November fast die gleiche Anzahl neuer Stellen wie im Oktober, in dem die Arbeitskräftenachfrage schon ungewöhnlich stark gestiegen war, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Das sind 13,5 Prozent mehr als im November 2019, während landesweit im Vorjahresvergleich ein Rückgang in etwa gleicher Größenordnung zu verzeichnen sei.
Die meisten Zugänge gab es in der Metallbearbeitung, im Maschinenbau und bei Lagerberufen. Seit Jahresbeginn wurden über 7100 Stellen gemeldet, derzeit sind noch mehr als 3200 freie Stellen im Bestand.