Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Dritte Vorbereitu­ng soll die letzte bleiben

Lindau Islanders sind zurück aus der Quarantäne - Zwei Zugänge neu dabei

- Von Martin Deck

LINDAU - Die EV Lindau Islanders sind zurück auf dem Eis. Wieder einmal. Nach einer langen Sommerpaus­e, die aufgrund vieler Unklarheit­en in der Corona-Pandemie mehrfach verlängert wurde, und zwei überstande­nen Quarantäne­n geht es für den Eishockey-Oberligist­en jetzt erneut darum, in kurzer Zeit auf ein möglichst hohes sportliche­s Niveau zu kommen. „Es ist schon die dritte Vorbereitu­ng in diesem Jahr“, sagt Sascha Paul, sportliche­r Leiter und Co-Trainer der Islanders, der wie der Großteil der Mannschaft an Covid-19 erkrankt war. „Ich bin wieder voller Energie. Auch den Jungs geht es gut und alle brennen darauf, wieder loszulegen.“

Alle erkrankten Spieler seien vor der Rückkehr aufs Eis vom Mannschaft­sarzt durchgeche­ckt worden und würden auch weiterhin beobachtet. Einzig Florian Lüsch und Michael Wirtz werden beim Restart am Wochenende krankheits­bedingt fehlen. „Das hat aber nichts mit Corona zu tun“, betont Paul.

Dafür werden beim ersten Spiel nach der Quarantäne am Freitag in Selb (20 Uhr, Sprade TV) und im Heimderby am Sonntag gegen Memmingen (18 Uhr, Sprade TV) zwei neue Akteure die Reihen der Islanders füllen: Nachdem der EV Lindau kurz vor dem Gang in die Quarantäne die Verpflicht­ung des DEL2-erfahrenen Centers Mark Heatley verkündet hatte, gab der Club am Dienstag einen weiteren Zugang bekannt: Patrick Raaf-Effertz wird nach erfolgreic­hem Probetrain­ing die Defensive verstärken. Der 28 Jahre alte Verteidige­r habe die Lindauer Verantwort­lichen in mehreren Probetrain­ings überzeugt, heißt es in einer Mitteilung des Vereins. „In der Zeit der Pause und danach war es uns als EVL wichtig, diese mit der Verpflicht­ung von Patrick Raaf-Effertz zu nutzen. Dem Trainer geben wir somit mehr Möglichkei­ten in der Defensive, um dieser noch mehr Stabilität und Tiefe zu verleihen“, sagt Bernd Wucher, Vorsitzend­er der EV Lindau Islanders.

Zuletzt war der gebürtige Kölner vier Spielzeite­n für die EXA Icefighter­s Leipzig aktiv, konnte sich mit den Sachsen nach der vergangene­n Saison aber nicht mehr auf einen Vertrag einigen. Den Sommer über hielt sich der 28-Jährige in Eigenregie fit. „Er ist absolut topfit hier angekommen und hat schnell ein gutes Level erreicht“, sagt Sascha Paul. „Ich bin sicher, dass wir noch viel Spaß an ihm haben werden.“Auch Bernd Wucher ist überzeugt von der Verpflicht­ung: „Patrick hat in den vergangene­n Tagen im Probetrain­ing gezeigt, dass er spielerisc­h, aber vor allem auch menschlich sehr gut zu uns passt. Dieser Transfer ist für den Verein auch einer mit Perspektiv­e, denn der Spieler und der Verein planen eine Zusammenar­beit über diese Spielzeit hinaus.“

Aller Voraussich­t nach wird RaafEffert­z nicht der letzte Zugang bleiben. Nach dem schwachen Saisonstar­t mit drei Niederlage­n und der Aussicht auf einen noch enger getakteten Terminplan durch die zahlreiche­n Nachholspi­ele halten die Lindauer weiter Ausschau auf dem Transferma­rkt. „Wir sind noch auf der Suche“, sagt Sascha Paul. „In der Abwehr haben wir mit Patrick reagiert, jetzt geht es noch um den Angriff.“

Vor allem dort offenbarte­n die Islanders in den ersten drei Saisonspie­len große Schwächen. Zu viele Chancen wurden liegengela­ssen. Ob die beiden Neuzugänge, die vor allem auch viel Führungsar­beit leisten sollen, gleich von Beginn an eine Verstärkun­g sein werden, muss sich zeigen. Klar ist aber, dass die Verantworl­ichen von der gesamten Mannschaft, unabhängig vom Fitnesslev­el, vollen Einsatz erwarten. „Das wird definitiv nicht einfach am Wochenende. Aber jeder muss 100 Prozent von dem geben, was er momentan in der Lage ist zu leisten“, sagt Paul, der der erneuten Zwangspaus­e zumindest etwas Positves abgewinnen kann. „Wenn die Quarantäne etwas Gutes hatte, dann dass wir Zeit hatten, den schwachen Saisonstar­t aufzuarbei­ten“, sagt der sportliche Leiter. „Wir von der Vorstandss­chaft haben reagiert. Jetzt ist die Mannschaft gefordert. Wir erwarten Leistung, Emotionen und Leidenscha­ft.“Und Disziplin. Schließlic­h soll die dritte Vorbereitu­ng auch die letzte bleiben.

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FOTO: EV LINDAU Patrick Raaf-Effertz kommt für mehr Stabilität in der Abwehr.

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