Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Lust ist wieder da
Volleyball-Bundesligist VfB Friedrichshafen befindet sich am Ende der kurzen Wintervorbereitung
FRIEDRICHSHAFEN - Im Lager der Häfler Volleyballer läuft alles nach Plan. Es gibt gerade keine Verletzten und auch niemanden, der sich über die Weihnachtsfeiertage mit Corona infiziert hat. Auch der üppige Schnee im Bodenseekreis stört den VfB Friedrichshafen nicht bei der Arbeit. „Bislang ist jeder rechtzeitig zum Training gekommen“, betont VfBCoach Michael Warm.
Und immer noch darf der Bundesligist das Tabellenbild genießen. Die Friedrichshafener führen die Liga nämlich immer noch an, denn das Spitzenspiel am 27. Dezember verlor der erste Verfolger SWD Powervolleys Düren mit 2:3 gegen den Dritten Berlin Recycling Volleys. Doch schon am Samstag laufen die Häfler wieder Gefahr, von den punktgleichen Dürenern überflügelt zu werden. Während der VfB erst am 13. Januar sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2021 absolviert, kämpft die Mannschaft aus Nordrhein-Westfalen am Samstag um 18.30 Uhr bei den Helios Grizzlys Giesen um Zählbares.
Der VfB wirft da sicherlich einen Blick darauf, letztlich sehen sie das aber nur im Augenwinkel. Ihr Fokus liegt darauf, sich selbst in die beste Form für das Heimspiel gegen die WWK Volleys Herrsching am Mittwoch um 17.30 Uhr zu bringen. „Wir haben schon viel getan“, so Warm. Gerade athletisch habe das VfBTeam „richtig draufgelegt“. Es seien alle Spieler körperlich gut drauf, eine Option könnte auch wieder Lukas Maase darstellen. Er hat sich von seinem Muskelfaserriss gut erholt.
Fünf Tage, so lange war mehr oder weniger die Pause der VfB-Spieler. Nach dem 3:0-Sieg am 22. Dezember gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen
gab Warm der Mannschaft drei Tage ganz frei, danach ging es mit Training ohne Ball wieder los. „Es ging darum, Wunden zu lecken und Verletzungen auszukurieren“, sagt Warm. Gleichzeitig war es auch wichtig, die Corona-Vorschriften diszipliniert einzuhalten. Das beinhaltet beispielsweise eine Testpflicht, sodass Warm seinen Spielern gar keine längere Auszeit hätte gönnen können. „Wir hätten fünf Tage in Quarantäne gehen müssen und dann gar nicht trainieren können. Unser Plan war alternativlos, da gab es keine großen Möglichkeiten und keine Diskussionen.“
Grundsätzlich behandeln sie das Thema Corona sehr ernst. Entsprechend hatte der VfB noch keinen einzigen Fall in den eigenen Reihen. Sie leben in ihrer eigenen Blase, schränken die privaten Kontakte schon die ganze Zeit massiv ein. Genauso ernst bereiten sie sich nun auf die restliche Spielzeit vor, sie haben Ambitionen und wollen in der Bundesliga und Champions League möglichst viel reißen. Und sie haben wieder Lust, meint VfB-Coach Warm.