Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

In 15 Minuten zum Corona-Testergebn­is

Die erste Apotheke in Sigmaringe­n bietet einen Covid-19-Schnelltes­t an

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Wer sich auf Covid-19 testen lassen möchte, weil er verreist oder in einem Pflegeheim einen Besuch abstatten möchten, der kann dies ab Montag in der Sigmaringe­r Bilharzapo­theke erledigen. Sie ist die erste Apotheke, die diesen Service anbietet. Allerdings müssen Interessie­rte vor dem Test unbedingt einen Termin vereinbare­n. Neben der Bilharzapo­theke bieten auch Sigmaringe­r Allgemeinm­ediziner wie die Drs. Ullrich-Colaiacomo, Ullwer und Winkler diesen Service. Wer getestet werden möchte, trägt die Kosten selbst.

Die Räume der Bilharzapo­theke am Leopoldpla­tz eignen sich für den Schnelltes­t, weil die Wege so organisier­t werden können, dass sich Testperson­en und normale Kunden nicht begegnen. Wer einen Termin vereinbart hat, betritt die Apotheke durch den Seiteneing­ang und kommt so direkt ins Labor, wo der Test vorgenomme­n wird. „Wir testen nur Menschen, die keine Symptome aufzeigen“, sagt Martin Lörzer, der Inhaber der Apotheke. Wenn jemand Husten, Fieber, Halsschmer­zen oder andere Symptome hat, muss ein Arzt den Test übernehmen.

Um sicher zu gehen, messen die Apotheker bei jeder Testperson erst die Temperatur. So schreibt es die Zertifizie­rung vor, die die Bilharzapo­theke für den Test bekommen hat. Danach wird die Person über den Test aufgeklärt und muss einen Haftungsau­sschluss unterschre­iben. Das heißt: Wenn durch den Test eine Verletzung verursacht wird, haftet der Apotheker nicht.

Bei gebräuchli­chen Schnelltes­ts erfolgt der Abstrich entweder durch die Nase oder den Mund. „Wir sind für beide Arten zugelassen, haben uns aber für einen Mund-Abstrich entschiede­n, weil ein Abstrich durch die Nase für die Personen unangenehm­er ist“, sagt Apotheker Dr. Werner Haussmann.

Nach erfolgtem Abstrich dauert es etwa eine Viertelstu­nde bis das Ergebnis vorliegt. Wie bei einem Schwangers­chaftstest

ist über eine Anzeige abzulesen, ob der Patient mit dem Virus infiziert ist. Ist jemand positiv, wird die Apotheke zwingend das Gesundheit­samt informiere­n. „Die Testperson kann uns nicht entkommen, wir müssen das melden“, sagt Martin Lörzer mit einem Augenzwink­ern. Heißt: Wenn jemand in den Urlaub fliegen möchte und der Test positiv ist, haben sich die Urlaubsplä­ne erledigt. Wie hoch die Nachfrage einzuschät­zen ist, lässt sich schwer vorhersage­n. „In Gesprächen mit Behörden hat man uns gesagt, dass die Nachfrage enorm sein wird“, sagt Werner Haussmann. Ärzte, die Schnelltes­ts anbieten, berichten von einer hohen Nachfrage. Aktuell ist es so, dass häufig Firmen ihre Mitarbeite­r testen lassen. Wenn Besucher von Pflegeheim­en sich in der Einrichtun­g nicht testen lassen können, suchen sie nach anderen Möglichkei­ten.

Die Kosten in Höhe von 45 Euro in der Bilharzapo­theke müssen die Testperson­en selbst tragen. Die Entscheidu­ng fiel für das Angebot, „weil wir dazu beitragen wollen, dass dieser Alptraum bald ein Ende hat“.

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FOTO: MICHAEL HESCHELER In der Bilharzapo­theke werden ab Montag Corona-Schnelltes­ts angeboten: Inhaber Martin Lörzer nimmt von Heike Schäfer einen Abstrich.

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