Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Bürger gestalten ländliche Verbraucherpolitik mit
20 Freiwillige aus der Region können sich beim Projekt anmelden – Veranstaltung findet online statt – Schwerpunkt liegt auf digitalen Angeboten
MENGEN (sz) - Mehr Informationen und bessere Beratung für Verbraucher im ländlichen Raum – Darum geht es im Projekt „Experimentierwerkstatt Ländliche Verbraucherpolitik“des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz. Als kontaktlose Veranstaltung können 20 Personen der Region mitmachen. Los geht es für den Landkreis Sigmaringen am 8. Februar und dauert bis zum 3. März.
Mit der Corona-Pandemie kam auf die Menschen eine Herausforderung zu, die ihresgleichen sucht, heißt es in einer Pressemeldung. Nichtsdestotrotz besteht für viele Verbraucher auch oder gerade in einer solchen Ausnahmesituation ein hoher Informations- und Beratungsbedarf. Doch wie können Bürger besser informiert und beraten werden? Dafür hat das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) das Forschungsvorhaben „Experimentierwerkstatt Ländliche Verbraucherpolitik“an Prof. Hanna Schramm-Klein der Uni Siegen und ihr Team vergeben.
Aufgabe im Projekt ist es, gemeinsam mit Bund, Ländern, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ein Handlungskonzept „Ländliche Verbraucherpolitik“zu erarbeiten, um Empfehlungen für die Verbraucherpolitik der Bundesregierung bereitzustellen. Verbraucherinformationsund Verbraucherberatungsangebote sowie Best-Practice-Modelle für den ländlichen Raum werden erarbeitet, um diese dann beispielsweise auf kommunaler Ebene nutzbar zu machen oder als Handlungsoption umzusetzen.
Bevorzugen Bürger Informationen durch eine App auf dem Smartphone? Würden sie eine durch künstliche Intelligenz gesteuerte Sprachanwendung zur Beratung nutzen? Ist die persönliche Beratung, durch einen Berater der Verbraucherzentrale, der Favorit? Welche Möglichkeiten entstehen durch die Digitalisierung, um nicht mehr „vor Ort“, sondern online in den persönlichen Austausch zu treten? Der Untersuchungsschwerpunkt liegt auf bestehenden und zukünftig denkbaren digitalen Angeboten, welche die Verbraucherinformation und Verbraucherberatung unterstützen und nachhaltiger gestalten können.
Im 24-monatigen Projektverlauf werden insgesamt zehn Experimentierwerkstätten, über das gesamte Bundesgebiet verteilt, durchgeführt. Eine Experimentierwerkstatt ist ein Tages-Workshop, bei dem anhand eines wissenschaftlichen Konzeptes eine gemischte Gruppe diskutiert, Lösungsvorschläge erarbeitet, neue digitale Angebote bewertet und eigene Erfahrungen einbringt.
Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Experimentierwerkstatt nicht mehr als Tages-Workshop an einem bestimmten Ort mit Teilnehmern durchgeführt, sondern als kontaktlose Veranstaltung, bei der die einzelnen Workshop-Abschnitte von jedem Teilnehmer von zu Hause aus bearbeitet werden. Die benötigten Unterlagen werden per Post oder über E-Mail ausgetauscht. Diskussionen mit der Gruppe können alternativ über Telefonkonferenz oder Video-Chat erfolgen.
Im Projektzeitraum vom 8. Februar bis 3. März sollten sich die Teilnehmer circa drei Stunden freihalten, um drei Workshop-Abschnitte durchlaufen zu können. Jeder Teilnehmer, der alle drei Workshop-Teile bearbeitet hat, erhält am Ende des Projektes eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro. Diesen Betrag spenden wir alternativ auch gerne im Namen des Teilnehmers an eine wohltätige Organisation oder einen Verein.
Bürger aus dem Landkreis Sigmaringen, die Interesse haben, ihrer Region eine Stimme zu geben und durch ihre Teilnahme Verbraucherpolitik für ganz Deutschland mitzugestalten, aber auch Vertreter aus der Wirtschaft, aus Verbänden, sozialen Organisationen, Politik oder Verwaltung, die die regionale Struktur und Situation im Landkreis Sigmaringen persönlich beurteilen können, sind eingeladen sich an der Experimentierwerkstatt Ländliche Verbraucherpolitik zu beteiligen.
Für die Teilnahme ist eine Anmeldung erforderlich, die auf der Projekt-Website des Unternehmens www.schramm-klein.com, erfolgen kann. Die Anmeldung ist bis zum 5. Februar möglich, sollte aber aufgrund der Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 20 Personen am besten direkt erfolgen.
Die Projektwebsite finden Interessierte im Internet unter www.schramm-klein.com. Informationen zum Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz gibt es unter
●» www.bmjv.de