Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
In der Schlussminute wird es unnötig spannend
DEL2: Gegen den EV Landshut schaffen die Ravensburger Towerstars den zweiten Sieg des Wochenendes
RAVENSBURG - Die Ravensburg Towerstars scheinen ihre zwischenzeitliche Krise endgültig überwunden zu haben. Nach dem überzeugenden Sieg am Freitag in Kaufbeuren gewannen die Towerstars am Sonntagabend in der CHG-Arena relativ ungefährdet mit 4:2 gegen den EV Landshut, auch wenn es in der Schlussminute unnötig spannend wurde. „Ich bin zufrieden mit dem Wochenende“, sagte TowerstarsTrainer Rich Chernomaz: „Unsere Jungs haben heute einfach gespielt.“
Nach dem Derbyerfolg beim ESV Kaufbeuren hatte Chernomaz eigentlich keinen Grund, die Aufstellung zu ändern. Und doch gab es zwei Änderungen. Einerseits stand Olafr Schmidt anstelle von Jonas Langmann im Tor, andererseits fehlte Justin Volek, weil er beim Kooperationspartner Krefeld Pinguine in der DEL aushelfen musste.
Unverändert war dagegen das Selbstvertrauen, mit dem die Towerstars durch alle Reihen hindurch sowohl defensiv als auch offensiv auftraten. Nichts war mehr davon zu merken, dass diese Mannschaft noch vor kurzem in einer tiefen Krise gesteckt hatte. Der Puck lief flüssig, das Tempo war hoch, der Spielaufbau sehr gut – und wenn Landshut mal durchkam, zeigte sich Goalie Schmidt hellwach. Auch die Abwehrblöcke funktionierten tadellos. Das verdiente 1:0 fiel, als Kai Hospelt einen Schuss von Vincenz Mayer, der wieder defensiv eingesetzt wurde, ins Landshuter Tor abfälschte (10.). Zu bemängeln war nach 20 Minuten nur, dass die Towerstars die knappe Führung nicht ausbauten. Im einzigen Poweeplay (17.) zeigten sie sich zu einfallslos. Mehr als Pässe auf Robbie Czarnik, der immer gleich draufhielt, war nicht zu besichtigen. Die Landshuter dürfte diese wiederkehrende Variante nicht überrascht haben, sollten sie sich vorher das Spiel der Ravensburger am Freitag in Kaufbeuren angesehen haben. Da probierte es Czarnik nämlich auch unverdrossen in Überzahl.
Eine über die Pause hinweg gehende Unterzahl überstanden die Towerstars gegen alles andere als giftige Landshuter unbeschadet. Als der Gleichstand auf dem Eis wiederhergestellt war, gelang ihnen zügig das 2:0 (22.) durch David Zucker, der einen Abpraller nach einem Schuss von Vincenz Mayer mit der Rückhand verwertete. An der Grundausrichtung des Spiels änderte sich freilich nichts. Denn Ravensburg kontrollierte die Patie weiterhin unaufgeregt. Zu harmlos präsentierten sich die Landshuter, bei denen der einst von den Towerstars zu den Krefeld Pinguinen gewechselte Arturs Kruminsch seine Rückkehr auf Ravensburger Eis feierte. Doch weder vom früheren Torjäger, noch von seinen Nebenleuten wie Topscorer Zach O’Brien war viel vor Schmidts Tor zu sehen. So war es aus Ravensburger Sicht zu verschmerzen, dass auch die Powerplays zwei und drei nicht wesentlich kreativer und schon gar nicht effektiver waren. Früh im dritten Drittel hätten die Towerstars weiter erhöhen können, doch sowohl Mathieu Pompei als auch Andreas Driendl vergaben aus aussichtsreicher Position. Nach Driendls Fehlschuss fuhren die Landshuter einen schnellen Gegenzug und kamen zum Anschlusstreffer durch Zach O’Brien (44.). Die Kräfteverhältnisse auf dem Eis änderte das nicht. Vielmehr machte es Driendl bei seiner nächsten Chance besser und traf zum scheinbar beruhigenden 3:1 (46.). In der letzten Minute verkürzte O’Brien zwar noch für Landshut, aber Czarnik machte schließlich mit dem Treffer zum 4:2 alles klar.