Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Impfzentrum Hohentengen nimmt den Betrieb auf
20 Menschen werden am Freitag geimpft – Geringe Liefermenge verlangsamt den Prozess
HOHENTENGEN - Der Betrieb im Kreisimpfzentrum Hohentengen hat begonnen. Noch läuft der Betrieb auf Teillast, am Freitagvormittag sind in Intervallen von 15 Minuten insgesamt 20 Personen gegen das Coronavirus geimpft worden.
Ein kleiner Pieks, und schon ist es vorbei: Etwas unsicher blickt die über 80-jährige Frau, die – von Journalisten umringt – am Freitagvormittag eine der ersten Impfdosen erhält. Krankenpfleger Patrick Winter, der die Spritze gesetzt hat, lächelt ihr freundlich zu, ihre Miene hellt sich auf. Ihren Namen möchte die Dame, die von ihrer Tochter begleitet wird, aber nicht in der Zeitung lesen.
Verimpft wird laut Prof. Dr. Franz Konrad, dem medizinischen Leiter des Impfzentrums, auf absehbare Zeit ausschließlich der Impfstoff der Firma Biontech. Damit der nicht schlecht wird, wird er bei unter minus 75 Grad Celsius gelagert. Doch der Ultra-Tiefkühlschrank, den das Sigmaringer Krankenhaus zur Verfügung gestellt hat, ist noch fast leer: Pro Woche bekommt das Impfzentrum bislang gerade einmal Impfdosen für knapp 500 Menschen, wovon wiederum 300 von mobilen Impfteams in Pflegeheimen verbraucht werden.
„Wir priorisieren beim Impfschutz vorerst Menschen in vulnerablen Einrichtungen wie Pflegeheimen und betreuten Wohngruppen“, sagt Landrätin Stefanie Bürkle. Sobald diese geschützt seien, erwäge die Kreisverwaltung in Abstimmung mit der Landesregierung den Einsatz der mobilen Impfteams auszuweiten. Dabei kämen vornehmlich Personen zum Zug, die beispielsweise aufgrund einer Gehbehinderung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Dies werde jedoch vorraussichtlich nicht vor März passieren. Bislang läuft das Impfzentrum noch auf Sparflamme: Nur ein Fünftel der Impfkabinen ist am Freitag belegt. Geht es nach Willi Römpp, dem organisatorischen Leiter des Impfzentrums, soll sich dies jedoch bald ändern. „Anfang März soll die Stammmannschaft stehen“, sagt er, erst dann könne das Impfzentrum unter Volllast laufen. Derzeit würden noch Gespräche mit den 486 freiwilligen Helfern sowie 186 Ärzten geführt.
Der 82-jährige Helmut S. aus Hundersingen, der ebenfalls einen der wenigen Impftermine innerhalb der ersten Woche bekommen hat, ist nach der Impfung erleichtert. „Ich fühle mich gut, das war einwandfrei“, sagt der Mann, der zur Sicherheit nach der Impfung noch eine halbe Stunde im Wartebereich der Halle sitzen bleiben muss. Online zur Impfung angemeldet hatte ihn direkt am Dienstagmorgen ein Enkelkind. „Ich hätte das nicht gekonnt“, bekennt er.
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Er habe sich schon seit Beginn der Pandemie vorgenommen, sich sobald wie möglich gegen Corona impfen zu lassen. Nachdem die Familie vergeblich versucht hätte, einen Termin in Ulm oder Tübingen zu bekommen, ist er froh, einer der ersten Impflinge in Hohentengen zu sein. „Gott sei Dank hat das geklappt“, sagt er. Weh getan habe die Impfung gar nicht, meint er, und sobald die Zeit um ist, will der rüstige Rentner mit dem Auto nach Hause fahren.
Anmeldung
Die zur Impfung ist im Internet unter www.impfterminservice.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 116 117 möglich. Weitere zum Impfzentrum Hohentengen bekommen Sie entweder am Telefon unter der Nummer 07571/102 64 66 oder unter
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Informationen www.landkreissigmaringen.de/impfen