Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Marienapot­heke bietet Corona-Schnelltes­ts an

Apothekeri­n absolviert Fortbildun­g – Ergebnis gibt es nach 20 Minuten

- Von Vera Romeu

MENGEN - In der Marienapot­heke gibt es ab sofort die Möglichkei­t, einen Corona-Schnelltes­t machen zu lassen. Die Apothekeri­n Simone Lutz hat die vorgeschri­ebenen Schulungen absolviert, um diese Tests durchführe­n zu dürfen. Das Ergebnis steht innerhalb 20 Minuten fest. Die entspreche­nde Bescheinig­ung wird ausgestell­t und ist 48 Stunden gültig. Der Test kostet 40 Euro. Seit dem 21. Dezember ist es den Apotheken gesetzlich erlaubt, die Schnelltes­ts durchzufüh­ren.

Es sei ihr nicht ganz leicht gefallen, sich zur Durchführu­ng der Schnelltes­ts schulen zu lassen, weil sie es als Apothekeri­n nicht gewohnt sei, direkt am Menschen zu hantieren, verrät Simone Lutz. Doch in Anbetracht der Lage in der Zeit vor Weihnachte­n und der Enttäuschu­ng der Bürger, als bekannt wurde, dass der Landkreis damals keine Schnelltes­ts durchführe, habe sie den Entschluss gefasst. Sie ließ sich noch vor Weihnachte­n schulen und vor wenigen Tagen absolviert­e sie den zweiten Teil der Schulung. In den Schulungen ging es um den rechtliche­n Rahmen, um die Besonderhe­iten der unterschie­dlichen Tests und welcher für wen geeignet ist. Es gibt nämlich unterschie­dliche Schnelltes­ts auf dem Markt. Sie hat einen Schnelltes­t ausgewählt, der auf der offizielle­n Liste der BfArM zugelassen ist und mit dessen Handhabung sie gut zurechtkom­mt.

Der Hintergrun­d ihrer Entscheidu­ng sei zu helfen, die Infektions­ketten zu durchbrech­en. Die Ärzte seien überlastet. In Zeiten der Pandemie müssten alle zusammenst­ehen und zusammenhe­lfen, sagte sie.

In der Apotheke hat sie dafür extra einen kleinen Raum eingericht­et. „Bedingung war, dass man nicht durch die ganze Apotheke gehen muss, um dorthin zu gelangen“, sagt Lutz. Der Raum befindet sich gleich links am Eingang. Er kann abgeschlos­sen werden und nach der Testung gut durchgelüf­tet werden.

Wichtig sei es, dass die Interessie­rten wissen, dass er nur eine Momentaufn­ahme ist. Der Test besagt, dass in diesem Moment keine nachweisba­re Viruslast vorhanden ist. Es kann aber sein, dass sich der Getestete am Vortag infiziert hat, die Viruslast

aber noch nicht ausreicht, um durch den Schnelltes­t festgestel­lt zu werden. „Es kann also sein, dass jemand heute negativ getestet wird und in den nächsten Tagen Symptome entwickelt“, erklärt die Apothekeri­n. Wer ein negatives Ergebnis bei einem Schnelltes­t bekommt, könne also nicht mit Sicherheit sagen, dass er nicht an Covid-19 erkrankt ist. Es sei deshalb unerlässli­ch, dass der Mund-Nasenschut­z getragen und der Abstand eingehalte­n wird. Ein Schnelltes­t senke allerdings das Risiko, dass man andere unwissentl­ich infiziert.

Die meisten Leute, die einen solchen Schnelltes­t brauchen, sind jene, die ihre Angehörige im Pflegeheim besuchen wollen. In manchen Pflegeheim­en ist es nicht möglich, sich testen zu lassen. Also bietet die Marienapot­heke diese Dienstleis­tung an. Bisher kam noch keine Anfrage von Reisenden. Doch für Geschäftsl­eute könnte der Schnelltes­t künftig auch interessan­t sein.

Das Prozedere ist folgendes: Es muss in der Marienapot­heke angerufen werden, um einen Termin zu vereinbare­n. Nur Simone Lutz darf den Schnelltes­t durchführe­n. Es handelt sich um einen Nasen-Abstrich. Der Getestete wartet vor Ort auf das Ergebnis und bekommt es gleich bescheinig­t. Die Termine sind Montag, Mittwochna­chmittag und Freitag möglich. Sie werden im Halbestund­entakt vergeben. Es brauche die Zeit zum Lüften und desinfizie­ren.

Wenn das Ergebnis des Schnelltes­ts positiv ist, muss sich der Getestete in Quarantäne begeben und das Gesundheit­samt informiere­n. Am nächsten Tag werde dann ein PCRTest bei einem Arzt durchgefüh­rt: Erst dann ist die Covid 19-Infektion diagnostiz­iert. „Auch wir als Apotheke müssen das positive Ergebnis dem Gesundheit­samt melden, weil Covid-19 eine meldepflic­htige Erkrankung ist“, erklärt Simone Lutz.

Der Termin für einen Schnelltes­t kann bei Simone Lutz unter der Telefonnum­mer 07572/1020 vereinbart werden. Möglich sind die Termine montags, mittwochna­chmittags und freitags. Der Schnelltes­t kostet 40 Euro. Die Kosten werden von der Krankenkas­se nicht übernommen.

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FOTO: VERA ROMEU Apothekeri­n Simone Lutz zeigt mit einer Kollegin aus dem Team, wie ein Nasentest durchgefüh­rt wird.

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