Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ortschaftsrat berät über Zukunft der Energieversorgung
Die Bürger in Beuren sollen in den Prozess miteinbezogen werden – Flyer werden demnächst von Räten verteilt
BEUREN - Die Bürger in Beuren bekommen demnächst einen Flyer, der sie über die Zukunft der Energieversorgung im Teilort sensibilisieren möchte und ihr Interesse an einer neuen Energieversorgung erheben möchte. Ortsvorsteher Dieter Remensperger legte dem Ortschaftsrat in der jüngsten Sitzung den Entwurf des Flyers vor, um ihn im Gremium zu besprechen.
Der Ortschaftsrat habe sich schon mehrfach mit diesem Thema befasst, um die unterschiedlichen Möglichkeiten der Energieversorgung zu diskutieren. Ab 2025 werde es keine reinen Ölheizungen mehr geben dürfen, also müsste die Energieversorgung rechtzeitig umgestellt werden, erklärte Remensperger. „Der Ortschaftsrat beschäftigt sich mit der Zukunft des Ortes“, betonte er. Auf dem Flyer steht ein Foto des Ortes auf der vorderen Seite. Innen steht ein ausführlicher Informationstext.
Der Ortschaftsrat möchte für die Haushalte eine Lösung finden und verweist auf die Nachbarorte Blochingen und Hundersingen, die bereits Lösungen mit Erdgas-Versorger umsetzen können. Um das Interesse des Energie-Versorgers zu wecken, sollten möglichst viele Haushalte Interesse an einem Anschluss haben, damit es sich wirtschaftlich lohnt, die Leitungen zu verlegen. Auch werde die Glasfaserleitung
in diesem Zug gelegt, was das Wohnen in Beuren attraktiver mache, erklärte Ortsvorsteher Remensperger.
Es gebe die Möglichkeit, an das Gasnetz anzuschließen, aber auch ein Blockheizkraftwerk zu bauen und die Wärme zu verteilen, berichtete er. Vielleicht gebe es weitere Lösungen, die jetzt noch nicht bewusst sind, aber sich im Laufe des Entscheidungsprozesses ergeben könnten. Dies wollte das Gremium auch noch offenlassen, um zur gegebenen Zeit die beste Lösung zu wählen.
Auf der hinteren Seite des Flyers wird das Interesse der Haushalte abgefragt. Ortsvorsteher und Ortschaftsräte debattierten darüber, wie konkret diese Interessenbekundung am besten erfasst werde. Die Bürger können ankreuzen, ob sie Interesse an einer neuen Energieversorgung haben, ob sie an Erdgas, an Nahwärme und an Glasfaser anschließen möchten. Ortsvorsteher Remensperger schlug vor, dass es vielleicht besser wäre, die Auswahl nicht ganz konkret zu formulieren, weil man noch nicht wisse, was es künftig alles an Möglichkeiten der Energieversorgung gebe.
Er kündigte an, die Energieberatung aus Ravensburg in den Prozess einzubinden. Er berichtete, dass es in Langenargen eine Form der Nahwärmeversorgung gebe, die das Grundwasser zur WärmeErzeugung nutze. Man wisse auch nicht, ob Erdgas oder grüner Wasserstoff die Zukunft sei. Der Ortschaftsrat war sich einig, dass die Bürger einfach auch bekunden können, dass sie einen zukunftssicheren Anschluss an die Energieversorgung wünschen.
Ortsvorsteher Remensperger berichtete, dass er derzeit mit den Stadtwerken im Gespräch sei: Es gebe die Möglichkeit einer neuen Nahwärme-Container-Lösung. Zwei Container werden zentral im Ort übereinandergestellt. Oben ist das Lager an Pellets oder Hackschnitzel, unten die kleine Heizzentrale. Hinzu kommt eine redundante Gasversorgung, falls wegen einer Störung die Anlage stillstehe. Die Wärme werde über Leitungen an die Haushalte verteilt; in den Häusern bräuchte es nur eine Übergabestation und einen Mengen-Zähler. Er schlug vor, eine solche Anlage einmal anzuschauen. Das Gremium vereinbarte, dass die Flyer gedruckt und demnächst an die Haushalte verteilt werden sollten. Sie vereinbarten, die Verteilung selbst zu übernehmen, um vielleicht mit den einen oder anderen Nachbarn schon die ersten Gespräche zu führen.
„Der Ortschaftsrat beschäftigt sich mit der Zukunft des Ortes“, sagt Dieter Remensperger, Ortsvorsteher Beuren.