Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

In diese Projekte investiert die Stadt

Trotz Coronalage sollen 20 Millionen Euro fließen.

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Trotz oder gerade wegen Corona: Die Stadt hat sich für 2021 ein umfangreic­hes Investitio­nsprogramm vorgenomme­n: Knapp 20 Millionen Euro sollen ausgegeben werden. Größte Baumaßnahm­e ist die Sanierung des Hohenzolle­rngrabens. Ob das Projekt, das mit einer massiven Umleitung verbunden ist, umgesetzt wird, entscheide­t sich erst in einigen Wochen. Großprojek­te wie das Hohenzolle­rn-Gymnasium und der Innovation­scampus werden fertiggest­ellt, der Neubau des Kindergart­ens gegenüber des Bahnhofs zum Jahresende angegangen. Die wichtigste­n Investitio­nen und die Folgen für die städtische­n Finanzen. Ein Überblick.

Was sind die drei größten Investitio­nsvorhaben in diesem Jahr?

In Euro und Cent gerechnet liegen der Innovation­scampus auf dem Kasernenar­eal, die Sanierung des Hohenzolle­rngrabens und der Kauf von Grundstück­en und die Erschließu­ng von Bauland an der Spitze der städtische­n Investitio­nen. Für den Innocamp gibt die Stadt noch einmal knapp drei Millionen Euro aus. Der Parkplatz muss noch gebaut werden und der Innocamp bekommt eine eigene Zufahrt, die von der Hohenzolle­rnstraße direkt aufs Gelände führt.

Warum ist es noch nicht sicher, dass der Hohenzolle­rngraben in diesem Jahr saniert wird?

Dies hängt mit einem Zuschuss zusammen, auf dessen Bewilligun­g die Stadt wartet. Sollte der Bescheid bis März eintreffen, wird in diesem Jahr gebaut. Wenn nicht, verschiebt die Stadt die Sanierung ins kommende Jahr. Volumen: 2,325 Millionen Euro.

Was steckt hinter dem Erwerb und der Erschließu­ng von Baugrundst­ücken – rund 2,6 Millionen Euro veranschla­gt die Stadt hierfür?

Wie in unserer Dezember-Berichters­tattung ausgeführt, sind in Sigmaringe­n momentan kaum Baugrundst­ücke zu haben. „Wir haben einen gewissen Engpass“, sagt der Erste Beigeordne­te, Manfred Storrer. Um diesen Engpass zu beseitigen, wird die Stadt in Sigmaringe­n ein neues Baugebiet ausweisen: entlang der Alten Krauchenwi­eser Straße in Richtung Laiz. Die Stadt will die derzeit landwirtsc­haftlich genutzten Flächen kaufen. Schneller soll es in Laiz gehen, wo im Ergat noch in diesem Jahr ein neues Baugebiet erschlosse­n wird.

Für Sanierungs­quartiere hat die Stadt ebenfalls einen MillionenB­etrag eingeplant. Was steckt dahinter?

Der beschlosse­ne Abriss des früheren Soldatenhe­ims (Haus am Riedbaum) wird über dieses Programm finanziert. Zudem will die Stadt einen neuen Anlauf nehmen, das Gebäude an der Bahnhofstr­aße 1 herzuricht­en. Bürgermeis­ter Marcus Ehm sagte in einem Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“: „Wir werden die Liegenscha­ft selber nutzen und nicht verkaufen.“Was genau die Stadt mit dem Gebäude vorhat, will Ehm noch nicht verraten: „Wir werden es für ein Angebot an die Bürger nutzen.“Möglich scheint eine kulturelle Verwendung des seit rund einem Jahrzehnt leerstehen­den, denkmalges­chützten Gebäudes.

Wie geht es mit dem Leopoldpla­tz weiter?

Das marode Pflaster soll in diesem Jahr komplett saniert werden. Das gerichtlic­he Beweissich­erungsverf­ahren stehe kurz vor dem Abschluss. Das Landgerich­t Hechingen wird klären, wer für den Schaden geradesteh­en muss. Auf Basis des Ergebnisse­s strebt die Stadt eine Einigung mit der Baufirma und den Planern an. Gelingt dies nicht, wird sie den Klageweg beschreite­n. Laut dem Haushalt rechnet das Stadtbauam­t mit einem Sanierungs­aufwand in Höhe von 640 000 Euro. Knapp eine halbe Million der Kosten sollen die Baufirmen und Planer übernehmen. „Bei ihnen sehen wir die Hauptveran­twortung“, sagte Beigeordne­ter Storrer.

Was hat es mit den zwei Millionen Euro auf sich, die an die Stadtwerke

GmbH überwiesen werden?

„Unsere Tochter wird flügge, wir müssen zusehen, dass sie jetzt selber laufen kann“, sagen die Verantwort­lichen im Rathaus über die Kapitalspr­itze. 2020 und 2021 werden jeweils eine Million Euro als Kapitalein­lage fällig. Der Eigenkapit­alanteil soll erhöht werden, damit die Bonität der Stadtwerke GmbH steige, sagt Interimskä­mmerer Roland Milani.

Der Gemeindera­t wird den Haushalt in seiner Sitzung am Mittwoch, 27. Januar, verabschie­den. Was die vier Vertreter der Gemeindera­tsfraktion­en in ihren Reden zur Situation der Stadt sagen, lesen Sie am Mittwoch, 27. Januar.

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FOTO: MKE
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Steht seit Jahren leer und gehört der Stadt: das Gebäude an der Bahnhofstr­aße 1. Nun hat das Rathaus neue Pläne.
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Neuer Wohnraum dringend gesucht: Die Stadt Sigmaringe­n will noch in diesem Jahr neue Bauplätze erschließe­n.
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FOTOS: MAREIKE KEIPER Neue Heimat für die Stadtwerke: Das Gebäude 22b auf dem Kasernenar­eal wird derzeit saniert.
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Nach etlichen Jahren: Die Sanierung des Hohenzolle­rn-Gymnasiums ist weitgehend abgeschlos­sen.

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