Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Diese Strafen drohen für die illegale Geburtstagsparty
Feier in Gammertingen hat Konsequenzen für den Veranstalter und die Gäste
GAMMERTINGEN - Nach der illegalen Geburtstagsparty in der Nacht von Samstag auf Sonntag in Gammertingen muss der Veranstalter mit einem Bußgeld in Höhe von mehreren Hundert Euro rechnen. Auch die Gäste der Feier kommt der Spaß vermutlich teuer zu stehen.
Verantwortlich für das Verhängen der Geldstrafen ist das Sigmaringer Landratsamt als zuständige Bußgeldstelle. Die Behörde sieht in der Gammertinger Feier einen Verstoß gegen die Corona-Verordnung, weil es sich um eine private Zusammenkunft mit mehr als einer weiteren Person eines anderen Haushalts handelte. Dieser Verstoß werde mit einem Bußgeld geahndet, teilt das Landratsamt auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit.
Bei der Festlegung der Höhe hat die Behörde nach dem geltenden Bußgeldkatalog einen gewissen Spielraum. So kann die Strafe gegen den Veranstalter zwischen 100 und 1000 Euro liegen, der Regelsatz beläuft sich auf 600 Euro. Für die zehn Teilnehmer der Veranstaltung sieht der Bußgeldkatalog einen Rahmen von 100 bis 500 Euro vor, wobei der Regelsatz 150 Euro beträgt. „Die Beträge beziehen sich auf Vorsatztaten“, schreibt das Landratsamt. Weitere Konsequenzen drohten aktuell nicht. „Allerdings würden im Wiederholungsfall höhere Bußgelder als die genannten Regelsätze verhängt werden.“Bislang lägen der Behörde keine Hinweise darauf vor, dass sich bei der Feier ein infizierter Gast aufgehalten haben könnte. Daher seien nach der jetzigen Rechtslage auch keine Corona-Tests vorgesehen.
Insgesamt elf Personen hatten am Samstag in Gammertingen auf engstem Raum und ohne Einhaltung der geltenden Corona-Regeln eine private Party gefeiert – bis nach einem entsprechenden Hinweis gegen 1 Uhr die Polizei eingriff und die Veranstaltung auflöste. „Leider müssen wir immer mal wieder einschreiten, weil es in unserem Zuständigkeitsbereich Veranstaltungen wie Grillfeste oder Geburtstagsfeiern gibt, die gegen die Corona-Verordnung verstoßen“, sagt Oliver Weißflog, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg. Dieses ist sowohl für den Landkreis Sigmaringen als auch für den Landkreis Ravensburg und den Bodenseekreis zuständig. „Unklar ist, ob die Zahl der Verstöße tatsächlich zunimmt oder ob zum Beispiel Nachbarn mittlerweile eher bereit sind, die Polizei zu informieren“, sagt Weißflog. Am zurückliegenden Wochenende seien bei der Polizei aber keine Hinweise auf weitere größere Verstöße eingegangen.
„Leider müssen wir immer mal wieder einschreiten“, sagt Polizei-Pressesprecher Oliver Weißflog über Verstöße gegen die Corona-Verordnung.