Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Krux mit dem Abfallkalender
Dass es derzeit für Senioren nicht einfach ist, einen Impftermin zu bekommen, liegt nicht nur daran, dass noch nicht viel Impfstoff zur Verfügung steht. Die Telefonhotline ist meistens überlastet und viele über 80-Jährige haben kein Internet oder können nicht gut damit umgehen. Ein Mengener musste kürzlich die Erfahrung machen, dass es einem manchmal mit ganz banalen Dingen wie etwa dem vom Landkreis erstellten Abfallkalender ganz ähnlich ergehen kann. Nur, dass das Landratsamt damit ja eigentlich auf jahrelange Erfahrung zurückblicken kann.
Im Stadtgebiet muss es jedenfalls so gewesen sein, dass nicht nur in Ennetach der Hohentenger Kalender verteilt wurde, sondern manche Haushalte in der Innenstadt überhaupt keinen Kalender erhalten haben. Weil er somit prompt verpasste, seine Mülltonne am passenden Tag rauszustellen, fragte der Mengener beim Bürgerbüro an, ob er noch mit einer Nachlieferung des Kalenders rechnen könne. Ans Landratsamt verwiesen, wurde ihm mitgeteilt, dass er sich gern ein Exemplar in Sigmaringen abholen könne. Die Fehler beim Verteilen hätte die Post gemacht, da ließe sich jetzt nichts machen. Weil er als Autoloser fürs Abholen aber sieben Euro Fahrtkosten mit der Bahn hätte, wurde ihm geraten, sich die App herunterzuladen, die einen an die passenden Abfalltermine erinnert. Ohne Internet und Smartphone schwierig für den Mann. Ihm wurden also die Termine für Januar am Telefon durchgegeben und Hoffnung gemacht, dass er vielleicht im Februar das Mengener Rathaus aufsuchen könne, wenn die Corona-Verordnung nicht mehr so streng sei.
Mittlerweile hat das Mengener Rathaus auf die Nachfrage nach der Papierform des Abfallkalenders reagiert. Es seien noch einige Exemplare vorhanden und nach telefonischer Voranmeldung im Bürgerbüro könnten diese auch dort abgeholt werden. (jek)